Deutschlandticket [war: Nachfolge für das 9 €-Ticket]

  • Da das Ticket/die Chipkarte auf der VDV-Standardapplikation basiert, sollte es jedes vernünftige Unternehmen auslesen können.

    Ich zitiere kurz güjomo aus einem anderen Forum:

    Kurz noch eigene Erfahrung: Meine Exverlobte hat eine Karte Ticket 1000 mit Aufkleber =voll gültig. Meine T3 hat ein Karte Deutschlandticket => voll gültig. Ich habe ein Ticket 2000 (Jobticket) mit Aufkleber => noch alter Datenbestand. Gestern von W nach K und zurück gerfahren. Rückfahrt Kontrolle durch National Express. Der Kollege hat bei allen Problemkarten sehr kulant reagiert und keine 60 Euronen ausgestellt. Ich gehe mal davon aus, daß alle Fahrausweisprüfenden entsprechend geschult sind und die Übergangszeit ebenso behandeln. Und wer dann doch einen 60er ausgestellt bekommen hat, kann doch durch seinen Kommunikationsnachweis (Bestellung und Bestätigung) seine Unschuld beweisen.

    Also scheint nicht genug vernünftige Unternehmen zu geben. Und das waren mehrere User, die berichteten, dass ihr Ticket als ungültig angesehen wird bei Kontrollen/Selbstauslesungen.

  • Ich hatte meinen ersten Deutschlandticketeinsatz gestern bei der RVSOE. Ich musste den Fahrer ganz schön davon überzeugen, dass ich eine gültige Fahrkarte habe. Dass er nicht wusste, dass die BC100 nun das Deutschlandticket enthält, sei ihm verziehen (steht auch nicht drauf). Die DB empfiehlt ohnehin das Infoschreiben vorerst mit sich zu führen.


    Dann meinte er dass die Buslinie ein Sonderverkehrsmittel* sei und deshalb das Deutschlandticket hier nicht gültig sei. Dass das Unsin ist hat er dann aber selbst schnell gemerkt und hat michetwas grummelig mitgenommen. Busfahrers Freund wurde ich an dem Tag wurde ich jeden Falls nicht. Als dann noch ein Fahrgastmi QR-Code ankam war er endgültig auf 180 , da er kein Gerät hatte um diesen kontrollieren.


    *= der VVO bezeichnet Bergbahnen, Stadtrundfahrten, dampfbetriebene Schmalspurbahnen usw. als solche. Bus- und Straßenbahnlinien die mehr oder weniger touristischen Bedarf abdecken, zählen trotzdem nicht dazu. Gegenüber dem 9 EUR-Ticket hat man da übrigens etwas gekürzt, da war die Lößnitzgrundbahn noch zuschlagsfrei.

  • [Randnotiz]

    Zitat

    Datenpanne beim 49-Euro-Ticket

    Zum Start des 49-Euro-Tickets in Hessen ist dem Nordhessischen Verkehrsverbund (NVV) eine Datenpanne unterlaufen. Eigentlich sollten am Samstag lediglich einige Informationen zum sogenannten Deutschlandticket an Kundinnen und Kunden des NVV gesendet werden, die sich bereits für das Abo angemeldet hatten. Dabei sind aber private E-Mailadressen ausversehen an einen großen Verteiler geschickt worden.

    Ein Mitarbeiter des NVV hatte die Daten offenbar in ein falsches Feld eingetragen, rund 400 private Mailadressen waren somit für alle Empfänger sichtbar. Datenschutzrechtlich ist das bedenklich - das Ganze wird jetzt juristisch geprüft. Wegen des großen Andrangs auf das 49 Euro Ticket gab es in den vergangenen Tagen bei mehreren hessischen Verkehrsverbünden technische Probleme.

    Aus: Hessenschau-Morgenticker vom 03.05.2023, Meldung von 08:48 Uhr.


    Ja, Nordhessen, sorry... aber die Formulierung "Wegen des großen Andrangs auf das 49 Euro Ticket gab es in den vergangenen Tagen bei mehreren hessischen Verkehrsverbünden technische Probleme" lässt aufhorchen.


    [/Randnotiz]

  • Ich frage mich ob der Ansturm jetzt daher kommt, weil die "erste Runde" einfach nur verpennt wurde oder

    ob das nur welche sind die sich das für die Sommerferien holen und gleich nach den Sommerferien kündigen?

    (Happy Freizeitverkehr - viel Spass am Mittelrhein)

    In god (an invention by mankind) we trust - on earth we don't


    Sincerly yours, NSA
    powered by US government

  • Tippe auf Gruppe letzten Drücker. Wenn ich das Ticket nur für Juli&August nutzen möchte, brauche ich mir eine Bestellung am 29.04. nicht antun.


    Daher sind die Probleme jeglicher Art auch nachvollziehbar, allein schon aufgrund der Masse. Vermeidbar ja, vor allem von Nutzerseite durch frühzeitiges Aktiv werden. (Nehme mal an, heute dürfte sich der Andrang in den Servicestellen wieder im Normalbereich befinden. Bis zum Monatsende, wenn der nächste Schwung kommt).

  • Da es laut RMV ja nicht wenige sind, die erstmals Abokunden geworden sind - Willkommen HHeiler :) -, ist das Ruckeln beim Verkauf nachvollziehbar. Mit den Gepflogenheiten des ÖV-Abos muss man ja erstmal klarkommen, besonders was die Fristen betrifft. Das ist halt beim ÖV mit den öffentlichen Warteschlangen augenfälliger als bei Handy- oder Stromverträgen. Ich finde die Abo-Lösung aber völlig richtig im Sinn der nachhaltigen Nutzung und Finanzierung. Daher halte ich auch die (am besten einheitlich) scharf ausgelegten Fristen für mehr als recht, so billig wie das Produkt ist. Gerade diese Fristen und das Abomodell sollte den Verkaufsaufwand ja bald erheblich reduzieren gegenüber dem Status quo ante.

  • Ich zitiere mal wieder aus dem hessenschau-Morgenticker, heute die Ausgabe vom 05.05.2023, Meldung von 06:00 Uhr:


    Zitat

    Damit hat sicher keiner gerechnet am VGF-Verkaufsschalter an der Frankfurter Hauptwache. Denn seit dem Start des Deutschlandtickets ist der Schalter dort besonders gefragt. Die VGF ist nämlich einer der wenigen Verkehrsbetriebe in Deutschland, die noch Abos für den Mai verkaufen.

    (...)

    Das Angebot der VGF hat sich mittlerweile offenbar rumgesprochen: Sogar Kunden aus anderen Bundesländern wie Nordrhein-Westfalen reisen extra nach Frankfurt, um ein Abo fürs 49-Euro-Ticket abzuschließen.


    Ich würde das so interpretieren, dass es dabei um die Karte an sich geht, die die Kunden eben "am Mann" haben möchten.
    Begründung:


    Zitat

    Wer nicht Schlange stehen will, kann sich das neue Ticket aber auch bequem über diverse Apps besorgen, zum Beispiel über die RMV go App oder den DB Navigator. Hier gibt's keine Bestellfrist, nach Abschluss eines Abos kann man das Deutschlandticket sofort nutzen.


    Das bedeutet auch, dass die App-Nutzung entweder nicht so populär ist oder die entsprechende Funktionalität nicht transparent genug kommuniziert wurde.


    Letztlich bedeutet das: Durch die Einsatzbereitschaft der VGF mit einem erweiterten Kunden-Einzugsbereich generiert sie natürlich Mehreinnahmen.

    Daher wiederhole ich meinen Denkansatz:


    Streng genommen hätte man die Empfänger des Deutschlandtickets (unabhängig davon, wer es bei wem bezahlt) nach den Postleitzahlen ihrer Erstwohnsitze sortieren können und die Einnahmen zweckgebunden auf die Landkreise und kreisfreien Städte verteilen können. Das hätte ich als gerecht empfunden.

  • Vor allem hätte man bei der Werbung nicht immer nur die Online-Variante nennen sollen, sondern auch die Variante mit Chipkarte. Ärgerlich genug, dass man gezwungen ist, für den Bankeinzug seine Kontodaten zu nennen. In den Jahren davor habe ich aus Prinzip meine Senioren-Jahreskarte immer bar bezahlt.

  • Die Chipkarte war aber auch kein Geheimnis, sondern wurde i.d.R. als Variante mit erwähnt. Zumindest für dort, wo die Sache etwas tiefergehend beschrieben wurde.

    Bankeinzug ist heutzutage üblich, liegt u.a. auch an den vielen Spezialisten, die ihre Zahlungen auf anderen Wegen "vergessen ". Außerdem soll der Verwaltungsaufwand nicht überborden.

  • Und was hat diese Kunden davon abgehalten, das ganze einen Monat früher zu tun??


    Keine Ahnung, ob im Hintergrund nicht doch ein Art Lastausgleich vorgenommen wird.

  • Keine Ahnung, ob im Hintergrund nicht doch ein Art Lastausgleich vorgenommen wird.

    Stimmt, aber auf welcher Basis? Warum sollte die VGF solcherlei Daten überhaupt erheben (sofern Sie das darf)?
    Allerdings ist es die Frage wert, ihr mal nachzugehen.

  • Eine Möglichkeit wäre, das alle Verkaufsstellen nur Dienstleister sind, ähnlich der KFZ Steuer. Die Zulassung des KFZ und Datenverarbeitung erfolgt lokal, die Einnahmen erhält der Bund

  • Es wird sehr spannend wie ein neues deutschlandweites EAV aussehen wird. Durch das Deutschlandticket wird es in vielen VV zu einigen methodischen Umstellungen kommen (müssen). Als Beispiel die bisher genutzte Methodik verbundweite Fahrgastzahlen anhand von auf Fahrkartenverkäufen multipliziert mal Faktor zu ermitteln ist quasi passé. Auch ein rein auf Fahrgastbefragungen basierendes EAV dürfte nicht mehr darstellbar sein. Im Prinzip bräuchte man einen deutschlandweiten einheitlichen AFZS-Standard und auf Basis der daraus gewonnen Fahrgastzahlen werden gezielt Befragungen getätigt.

  • Die Chipkarte war aber auch kein Geheimnis, sondern wurde i.d.R. als Variante mit erwähnt. Zumindest für dort, wo die Sache etwas tiefergehend beschrieben wurde.

    In der FNP wurde das Ende März ausdrücklich erwähnt, auch inklusive Hinweis des RMV auf mögliche Chipkartenknappheit. Aber sich rechtzeitig zu informieren wird eben immer unpopulärer.

  • Absolut ... oder besser APPsolut, weil es vermutlich nicht für alle die Notwendigkeit gibt, dies auf Chipkarten-Level handhaben zu müssen, sondern auch ein Smartphone reichen könnte.

  • Laut aktueller Pressemitteilung des VRN vom 8.5. wurden im 3 Millionen Menschen umfassenden Verbund bisher 230.000 Bestandskunden auf das Deutschlandticket umgestellt sowie 20.000 Neukunden hierfür geworben.


    Im 5 Millionen Einwohner umfassenden RMV war man zum 26.04. bei immerhin 55.000 Neukunden, allerdings lediglich 69.000 umgestellten Bestandskunden (von je nach Interpretation bis zu einer Million, soviele reklamierte der RMV die letzten Jahre regelmäßig als "Stammkunden"). Im rund eine Million Einwohner umfassenden NVV war man wohl zum selben Datum bei 5.000 Neukunden und 10.000 umgestellten Bestandskunden.


    Ich würde mal wohlwollend rein interpretieren, dass die überwiegend "vollautomatische Umstellung" im VRN zusammen mit der schon seit Jahren forcierten netzweiten Gültigkeit der meisten Zeitkarten für die Zahlenunterschiede verantwortlich ist.

  • Wobei die Zahlen alle mit Vorsicht zu interpretieren sind. So frage ich mich, ob ich mit meiner bisher "am Stück" bezahlten Jahreskarte (und damit kein Abokunde) für den RMV jetzt als Stamm- oder Neukunde gelte. Entsprechend bekam ich logischerweise auch kein Schreiben zur Umstellung, sondern musste das selbst lösen.

    Daraus würde für den Vergleich natürlich resultieren, dass in einem Verbund mit vielen anonym verkauften Zeitkarten die Zahl der Neukunden höher erscheint als die Zahl der umgestellten Stammkunden.

  • Im Gegenzug müssten aber die Zahlen bei den mit Vorauszahlung gekauften Tickets geringer werden. Aber auch nicht schlagartig, da ein Jahresticket noch einige Monate gültig sein kann (keine Ahnung, ob es für diese Fälle ein Umtauschmodus gibt)