Könnte man Bußgelder oder Vertragsstrafen für das mutwillige Aufhalten von Bahnen einführen?

  • In letzter Zeit passiert es sehr häufig, dass S-Bahnen nicht weiter fahren können, weil die Türen nicht frei sind. Dabei handelt es sich allerdings nicht immer um volle Züge, bei denen Leute zu dicht in den Türen stehen. Oftmals werden Türen auch mutwillig blockiert, weil manche Fahrgäste der Meinung sind, eine gute Tat zu vollbringen, in dem sie dafür sorgen, dass andere Leute den Zug noch erwischen.


    Kurioserweise geschieht dies vor allem im Tunnelbereich zur Rush Hour, wo ohnehin eine Bahn nach der Nächsten kommt. Dass dabei nicht nur verspätete Züge ihre Verspätung weiter ausbauen und sich der ganze nachfolgende Betrieb dadurch verspätet, interessiert die Leute nicht - aus der festen Überzeugung, dass sie ein Kavalier sind, wenn sie dafür sorgen, dass andere Leute die Bahn erwischen und alles andere kein Argument sei.


    Könnte man solche Verursacher nicht wie Schwarzfahrer behandeln und 60 Euro kassieren, wenn sie von Kontrolleuren in der Bahn oder am Bahnsteig erwischt werden? Oder gibt es keine Rechtsgrundlage, die das analog zum erhöhten Beförderungsentgelt ermöglichen würde?

    Dieses Gerichtsurteil wurde per KI generiert und ist ohne Begründung gültig.

  • Könnte man solche Verursacher nicht wie Schwarzfahrer behandeln und 60 Euro kassieren, wenn sie von Kontrolleuren in der Bahn oder am Bahnsteig erwischt werden? Oder gibt es keine Rechtsgrundlage, die das analog zum erhöhten Beförderungsentgelt ermöglichen würde?

    Kannst du eine allgemeine Regel formulieren, die gerichtsfest sein könnte, wann diese Strafe fällig wäre? Am Besten so, dass man sie nicht sehr leicht umgehen kann mit langsamen Einsteigen.

  • Ich finde Dein Ansinnen lobenswert, aber ich halte es für schwierig auch im Sinne einer Beweisführung. Das erinnert mich an die Diskussionen um die Mittelspurschleicher. Ein Gesetz gibt es, aber am Ende schwierig zu argumentieren ...

  • Es gab mal was, was gegen Türfestgehalte sehr effektiv war. Das war der ET 420, 7./8. Bauserie, also mit den Schwenkschiebetüren. "Zurückbleiben!" ( zu Teamleiders Verdruß ohne "bitte" dazu, damit es eben eine Weisung des Zugpersonals war und keine unverbindliche Bitte), "TZ" drücken, WAMM-PAMM, Türen plauzten zu - ohne Diskussion. Wer seine Pfoten rein hielt oder wer dachte, völlig unbeirrt reinlaufen zu müssen, weil die S-Bahn ja auf IHN, den Herrn Obersuperwichtig, warten müsse, bei dem machte es eben Aua, der überlegte sich das künftig zweimal.


    Aber nein, das ist ja alt und pöhse und darf ja keinesfalls mehr sein, was hab ich auch für völlig veraltete kundenunfreundliche Einstellungen, ach wie böse aber auch. Nein, wir brauchen natürlich Lichtschranken und vor allem Einklemmschutz, ich warte schon darauf, daß Türen aus feiner weicher Watte eingebaut werden, damit sich auch ja niemand mehr daran irgendwie weh tun kann, wenn er sie mal wieder festhält oder aufzerrt oder aufstemmt, weil ja das Warten auf die nächste S-Bahn beim Frankfurter Egozentrismus keinesfalls akzeptabel ist, auch wenn dadurch hunderte andere Fahrgäste in der Bahn ihre Anschlüsse verpassen.


    Kurz gesagt: es GAB da schon mal eine Lösung, aber dank praxisferner Schlipsheinis an allen möglichen Schreibtischen gibt es das eben nicht mehr... tja.


    Interessant zu lesen, daß sich seit Frühjahr 2021, als ich von der S-Bahn weg bin, offenbar NICHTS geändert hat im Verhalten der "sehr geehrten", das anscheinend im Gegenteil wohl nur immer noch ICH-zentrierter geworden ist.

    Hinweis: Sofern nicht ausdrücklich anders gekennzeichnet, spiegeln meine Beiträge nur meine persönliche Meinung. Diese muß nicht zwangsläufig der meines Arbeitgebers, irgendwelcher Institutionen oder von sonstwem entsprechen, sie muß auch nicht unbedingt jedem gefallen, ich lasse sie mir aber auch nicht verbieten oder madig machen und werde mich im Normalfall auch nicht dafür, daß ich eben eine eigene Sicht der Dinge habe, entschuldigen.

  • Da hilft nur "soziale Kontrolle"

    Einen Karikaturisten kontaktieren der was passendes zeichnet und das auf T-Shirt/Hoodie drucken lassen

    und mit dem tragend immer unterwegs sein. (kann man auch auf Plakate für Plakatwände drucken lassen)

    (ggf mit Text "Wer Türen aufhält verspätet Züge")

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    Sincerly yours, NSA
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  • Die Idee ist gar nicht mal schlecht.


    Müßte der Betrieb oder vielleicht gar der RMV offiziell in Auftrag geben (dafür müßte man dort allerdings mal von der Position "Wir lecken jeden am A****, der Fahrgast hat einfach IMMER recht, auch wenn er Türen festhält" mal runter, das muß den Schlipsen dort mal so klar und deutlich gemacht werden, daß sie sich nicht mehr trauen, mit völlig fehlgeleiteter sogenannter "Kundenfreundlichkeit" mit "ei, das kennense so gar net sehe!!!" dagegenzugehen), damit die Werbe-Plakathalter in den Fahrzeugen dann auch offiziell dafür genutzt und eine entsprechende Kampagne mit entsprechenden Stückzahlen an Plakaten ausgestattet werden kann.


    Ich spinne mal... wie wäre dieses denn... ein Karikaturisten-Wettbewerb, und die Jury wäre dieses Forum hier...? Für die teilnehmenden Künstler wäre das eine gute Eigenwerbung, bei einer solchen Kampagne auch nur dabeizusein. Das endgültige Motiv, oder vielleicht entscheidet man sich sogar für mehrere Motive (so ein ET ist lang und hat genug Plakathalter für verschiedene Motive), könnte ja von einer fachkundigen Jury, etwa von den Mitgliedern dieses Forums hier, ausgewählt werden ;)


    Bliebe nur die winzige unbedeutende Kleinigkeit, die "hohen Herren" in Frankfurt und Hofheim von der Idee zu überzeugen - viel Glück dabei :P

    Hinweis: Sofern nicht ausdrücklich anders gekennzeichnet, spiegeln meine Beiträge nur meine persönliche Meinung. Diese muß nicht zwangsläufig der meines Arbeitgebers, irgendwelcher Institutionen oder von sonstwem entsprechen, sie muß auch nicht unbedingt jedem gefallen, ich lasse sie mir aber auch nicht verbieten oder madig machen und werde mich im Normalfall auch nicht dafür, daß ich eben eine eigene Sicht der Dinge habe, entschuldigen.

  • Ok also entweder einer Behinderung des Betriebsablaufs mit Gewalt begegnen oder lustige Bildchen. Mmh. Was käme als nächstes? Friedliche Demonstranten von der Straße zerren und verprügeln? (Ah. Ich verstehe. Art 1 GG ist halt einfach zu woke, gell.) Zu den Bildchen möchte ich euern Blick nach Kassel lenken, und insbesondere die Kampagne „fahr fair“.


    Türen werden freilich dennoch aufgehalten.

  • Hallo.


    Seitdem der Bahnsteig an der Hauptwache in die Abschnitte A, B und C aufgeteilt ist, halten Vollzüge Richtung Hauptbahnhof in den Abschnitten B und C, also vorn am Ausgang Rathenauplatz. Der meiste Andrang herrscht aber im Abschnitt A, also hinten. Somit haben Vollzüge nur noch eine Tür, nämlich die hinterste. Das wird am Schreibtisch praxisfremd so vorgegeben.

    Im Fernverkehr ist diese Aufteilung sinnvoll.


    Auch beim Aussteigen gibt es Möglichkeiten, den Verkehr aufzuhalten. Wer ausgestiegen ist, bleibt einfach stehen und sortiert Kleidung oder Gepäck (Kinderwagen ausgenommen), oder setzt das in der Bahn begonnene Gespräch fort. Zur Lösung dieses Problems habe ich keine Idee.


    Die VGF (oder der RMV Frankfurt?) veranstaltet Schnellkurse über das richtige Verhalten in Bahnen. Wer dort hin geht, bzw. ob die Seminare genutzt werden, kann ich nicht sagen.


    Grüße ins Forum

    Helmut

    You'll Never Ride Alone.

  • Wie wäre es mit Durchsagen am Bahnsteig: "Helfen Sie uns, Verspätungen zu vermeiden - Bitte halten Sie daher nicht die Türen für verspätete Fahrgäste auf! Die nächste Bahn kommt bereits in wenigen Minuten!"


    Damit schafft man auf Dauer eine Assoziation von "Tür aufhalten" zu "Verspätungen" und nach ein paar Jahren werden Türaufhalter von allen böse angestarrt.

  • Die EAV hatte da doch den passenden Song für ne Kampagne. "Mach nie die Tür auf, laß keinen rein!"

    EDIT: Oh, das funktioniert sogar besser als gedacht.

    Ding Dong, Ding Dong,

    wir schließen jetzt die Tür

    Es ist die Zeit zur Abfahrt
    punktgenau um Zehn nach Vier.


    Halt nie die Tür auf, laß keinen rein.

    Halt nie die Tür auf, sei ruhig gemein.
    Ist jetzt egal, daß Werner draußen steht.

    Hältst du die Tür auf, dann sind wir zu spät.

    Einmal editiert, zuletzt von MichaelColin ()

  • Von der Bestrafung halte ich nichts, da nicht immer klar ist, ob nicht die Bahn selbst schuld ist und ob es tatsächlich zu Folgeverspätungen kommt. Das hängt immer von den realen Zugfolgen und den Umsteigezeiten in Folge ab.


    Zwei Beispiele:

    Fahrgast stellt sich auf eine Tür an Stelle X ein. Bei Stillstand des Zuges wird festgestellt, dass die Tür (eventuell mangels Wartung oder Billigware) sich nicht öffnen lässt. Hier reicht die Zeit nicht immer aus, um vor dem Schließen der nächsten Tür an derselben zu sein. Ein Türaufhalten und eine Verzögerung in Maßen sind daher kundenfreundlich und nicht von denen verursacht.


    Einmal war ich an einem Bahnsteig im Hochsommer pünktlich und die Verspätung wurde mit 80 Minuten angekündigt. Mangels Schatten bin ich auf den Bahnhofsvorplatz und der Zug fuhr dann doch mit geringer Verspätung ein. Ich bin zurück und habe zu Recht jemanden gebeten, mir die Tür aufzuhalten. Nach ein paar Stationen war der Zug wieder im Plan.

    Schuldiger: Die DB mit ihrer schlechten Info.


    Und so Fälle werden immer wieder vorkommen, so dass ein Türaufhalten nicht immer eine rein negative Ursache beim Fahrgast hat.


    Beste Systeme:

    Automatische Bahnen (Paris, Nürnberg, Fraport) im dichten Takt auf gesamter Linienlänge. Hier sind es wahrheitsgemäß immer nur wenige Minuten.

    Bei der S-Bahn Rhein-Main fahren die Bahnen, wenn, zu machen Zielen nur alle 30 Minuten.


    Da die Zone zwischen Schuld und reale Auswirkung sehr ineinander überschwimmen kann, wird es keine klare Bestrafung geben können. Das Geld und die Energie lieber in die Verbesserung der DB stecken, um die zig Verspätungsgründe der Bahn selbst anzubauen. Denn bei einem zuverlässigem technisch-personellem Ablauf erübgrigen sich auch viele Türaufhaltungen.

    Vollkommen Großartiges Forum

    Einmal editiert, zuletzt von SoundofN1 ()

  • Noch eine Ergänzung:


    Mit abgehängten Zugzielanzeigern, filigranen neuen Displays, die von weitem nicht mehr so gut lesbar sind, bleibt vor der Verzweigung von Linien bei zuvor von der DB verschuldeten Verspätung manchmal auch nur der schnelle Blick in den Innenraum, um festzustellen, ob das nun die richtige Bahn ist.

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  • Bei deinem "Sommerbeispiel" bist du schuld weil du dich vom Bahnsteig entfernt hat.

    Ist aber immer einfacher die Schuld auf andere zu schieben. Etwas Selbstrefelktion hilft.

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    Einmal editiert, zuletzt von Darkside ()

  • Hätte die Bahn die korrekte Information gebeben, wäre ich auf dem Bahnsteig geblieben.So hat die Bahn mich informiert, dass die Bahn erst in 80 Minuten, in dem Fall der nächste planmäßige Zug in etwa 50 Minuten kommt und ich nicht am heißen Bahnsteig ohne Schatten warten muss.

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  • Auch lustig sind falsche Gleisangaben, sehr kurzfristige Info zu Gleiswechsel oder die mangelhafte Information, welcher Zug nun zuerst abfährt.

    Führt oft zur Massenwanderung mit entsprechenden Folgen.

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