Frankfurt kürzt Nahverkehr wegen Personalmangel

  • Auch wenn wir die Diskussion hier schon im Bereich der U-Bahnen schon angesprochen hatten, aber wäre es nicht auch eine legitime Maßnahme das Netz der Straßenbahnen dahingehend zu ertüchtigen, dass auch auf Linien mit hoher Anzahl Fahrgäste in Doppeltraktion gefahren werden kann? Gerade auf einer Linie 11 die in vielen Bereichen gar nicht alleine unterwegs ist, wäre eine Taktausdünnung und EInsatz von Doppeltraktion ein Ansatz gegen den Fahrermangel. Lieber seltener, dafür zuverlässig aber auch mit ausreichend Platz.

    Der Gedanke ist in jedem Fall folgerichtig. Mit den 40-Meter-Wagen und der Reduzierung vom 7,5- auf den 10-Minuten-Takt geht die Stadt um Straßenbahnkonzept ja genau diesen Schritt mit weniger Fahrten bei (leider nur) in etwa gleicher Gesamtkapazität je Stunde.


    Ich hielte es für sehr klug, Straßenbahn-Haltestellen künftig bei (barrierefreien) Umbauten und Neubauten stets auf mindestens 60 Meter auszubauen, um diese Option eines Tages einmal leichter umsetzen zu können. Dafür wäre zunächst eine generelle Grundsatzentscheidung mindestens des Dezernenten dazu nötig, damit die VGF entsprechend planen und bauen kann. Evtl. ließe sich das auch in den GV Schiene aufnehmen, der ja demnächst ansteht, dann gibt sogar die Stvv diese Richtung vor. Technisch wären 60-Meter-Haltestellen an einigen Orten außerdem wohl nur sehr aufwändig herstellbar, siehe Börneplatz, Hauptbahnhof oder Galluswarte. Die technischen Vorgaben sind heute einfach andere als noch vor 50 Jahren.


    Allerdings hat die Taktausdünnung auch ihre Grenzen. Erstens wäre ein T15 in der HVZ sicherlich nicht mehr großstadttauglich, der 10er-Takt erscheint mir da das Minimum zu sein. Mit dem Straßenbahnkonzept ist eine Ausdünnung ja schon generell, wie anfangs erwähnt, vorgesehen. Mit jeder Taktausdünnung verlängert sich aber auch die Zeit für den Fahrgastwechsel, da schlicht mehr Menschen ein- und aussteigen, was vermutlich auch eine größere Anzahl an Türen einer längeren Traktion nicht gänzlich wettmacht (die Fahrgäste verteilen sich beim Einstieg ja fast nie gleichmäßig auf die gesamte Bahn/Traktion). Eine Taktausdünnung bedeutet damit auch zwangsläufig eine Fahrzeitverlängerung, diese wiederum erhöht den Personalbedarf und senkt die Attraktivität aus Fahrgastsicht weiter (und langsam genug ist die Tram in Frankfurt ja schon). Da wird man schon sehr spitz rechnen muss, was sich lohnt.

  • Als als Fahrpläne wie Linienfahrpläne oder digitales Fahrplanbuch weiterhin Fehlanzeige. Anscheinend fehlt nicht nur Fahrpersonal...

    Soll noch kommen, schrieb die VGF heute in einer Pressemitteilung. traffiQ hat außerdem einen neuen Linienplan gestaltet, wer weiß, vielleicht wird der auch gedruckt und in den Stationen, Haltestellen, Bussen und Bahnen aufgehängt.

  • Besonders gelungen ist der Anschluss U4/U5 an der Konstablerwache im Spätverkehr.


    Hier wird der Fahrgast mit schlanken 18 Minuten Umsteigezeit willkommen geheißen, da die drei Minuten Umsteigezeit auf die vorherige Fahrt wohl nicht ausreichend sind.

    In der Konstellation Preungesheim -> Hauptbahnhof sind die drei Minuten sicherlich machbar, andersherum kann es schon sportlich werden.


    Da hier bekanntermaßen einige Insider mitlesen:

    Eine Anpassung der hintrelegten Umsteigezeit in den Auskunftsmedien wäre gut, eine Anweisung an das Fahrpersonal die Anschlüsse abzuwarten noch besser! ;)

  • Vielleicht lässt sich das ja beschleunigen, indem es auch direkt an traffiQ adressiert ist.

  • Es gibt die bekannte Flyer in den Bussen mit den ganz groben bekannten Reduzierungen. Auf der Innenseite ist der Linienplan abgedruckt. Es handelt sich um den Metrolinienplan, auf dem die entfallenden Abschnitte der 14 und U5 durchgeixt sind.

    Den hat mein Sohn heute aus dem Bus mitgebracht.

  • Vielleicht lässt sich das ja beschleunigen, indem es auch direkt an traffiQ adressiert ist.

    Ideal wäre im Spätverkehr der U5 eine Verlegung der Ankunft/Abfahrt an der Konsti um 5 Minuten nach vorne. Das ergäbe eine Umsteigezeit zur U4 von 8 Minuten. Das wäre komfortabel und verspätungsresilient. Im Gegenzug dürfte es aber bei den Umsteigeverbindungen der U5 zu den Buslinien 32 und 39 zu Problemen kommen. So trivial ist es leider nicht wie es auf den ersten Blick scheint.

  • In der FNP war jetzt zu lesen, dass die Einsparungen, die von Samstag an gelten, zum Teil verpuffen könnten. Offenbar gibt es bei der VGF einen veränderten Umgang mit den Vor- und Nachbereitungszeiten, was pro Tag in Summe bedeutet, dass zehn Dienste oder 40 Fahrer mehr nötig sind. In der Spitze spart der reduzierte Fahrplan laut VGF im Maximum 31 Dienste. Wie viel davon jedoch real gespart werden kann, ist im Artikel (und laut des Artikels auch bei den Verantwortlichen) nicht so genau klar. Aber zu den zehn Diensten "Verlust" durch die neue Arbeitszeitregelung muss man ja auch noch die (sicher nicht sofort auf null sinkenden) Krankheitsausfälle addieren. Da schmilzt die Einsparung also sehr flott zusammen.

  • Immerhin, seit 1.1.2024 sind die Arbeitsverträge für neueingestellte Schienenbahnfahrer unbefristet. Vorher waren es zunächst zwei Jahre.

    Unsere Schienenbahnfahrer:innen werden mit einem unbefristeten Arbeitsvertrag und einer 6-monatigen Probezeit eingestellt.

  • Hallo.


    Bedingt durch den Messeverkehr konnte vor allem zum Abtransport der Besucher die U4 an der Messe trotz vier Wagen nicht pünktlich abfahren. Dadurch gab es an der Konstablerwache des öfteren keinen Anschluss zur U5.


    Übrigens gab es bei den Kursen wieder einen 75 m - Zug:

    Hier sind die Kurse:

    01 623 - 610

    02 851 - 852

    03 929 - 1959 - 930

    04 875 - 876

    05 621 - 605


    Grüße ins Forum

    Helmut

    You'll Never Ride Alone.

  • Zwei Wochen nach Beginn des reduzierten Betriebs zeigt sich, dass zwar die Zahl der Fahrten reduziert wurde, leider aber bisher nicht im erhofften Maß auch die Zahl der Ausfälle. In der FR räumt die VGF ein, dass es bisher erst drei Tage ohne Ausfälle gab. Außerdem traut sich der VGF-Sprecher zu behaupten, dass Verspätungen nichts mit dem Sonderfahrplan zu tun haben.


    Bei Letzterem habe ich einen völlig anderen Eindruck: Zum einen haben Fahrten auf der C-Strecke zumindest in der HVZ praktisch immer Verspätungen von ein bis zwei Minuten, wenn der Kurs zuvor ausgefallen ist. Das ist auch nicht verwunderlich, wenn zum Beispiel morgens und kurz vor acht dann die U7 nicht dreimal binnen 22 Minuten fährt (im 7,5-Minuten-Takt), sondern nur einmal (10-Minuten-Takt mit einem Ausfall).


    Zum anderen habe ich den Eindruck, dass die Fahrzeit der U4 zwischen Hauptbahnhof und Konstablerwache immer wieder nicht mehr ausreicht aufgrund des stärkeren Fahrgastwechsels. Sowohl am Willy-Brandt-Platz (dort fahren ja nur noch halb so viele Bahnen der D-Strecke) und noch mehr an der Konstablerwache scheinen die Halte länger zu dauern, da wesentlich mehr Fahrgäste aussteigen als sonst und sich dadurch der Beginn des Einsteigevorgangs sehr schnell um 20, 30 Sekunden verzögert. Eine pünktliche Ankunft in Bornheim Mitte erlebe ich in der HVZ wirklich nur noch sehr selten.


    Die FNP berichtet über Beschwerden aus dem Nordend über die Kappung der U5 an der Konsti, was die Gesamtfahrzeit für viele Wege dorthin/dorther verdoppelt.


    Die Gefahr anhaltender Ausfälle hatte die FNP bereits in diesem Artikel im Januar (hinterer Teil des Texts) angesprochen. Demzufolge gab es eine gesetzlich notwendige Änderung der Dienstzeitberechnung, weshalb der Personal-Fehlbestand noch höher ist. Vor Beginn des reduzierten Fahrplans war man sich bei VGF und Stadt wohl nicht mehr sicher, ob die geplanten Einsparungen vielleicht sogar durch dieses neue, weitere Problem aufgefressen werden könnten. Zumindest könnte es die anhaltenden Ausfälle wohl mit erklären.

  • Auf der C-Strecke fällt die U6 auch gerne mal aus, da hilft dann der vierte Wagen bei der U7 dann auch nicht mehr viel.


    Bei M34 ist der Fahrplan tagsüber ebenfalls Makulatur, auch dem Füllzustand der Fahrzeuge geschuldet. Leider auch weiterhin Kursausfälle.

  • Was sonst?

    Fehlende Pausenzeiten durch Verspätungen. Medizinische Probleme der Person, die fährt.


    Ja, beides kann man auch als „Personalmangel“ zusammenfassen, aber das ist halt eher das alte Problem der fehlenden Bereitschaft als eine komplett ausfallende Schicht.

  • Was sonst? Ein Fahrzeugdefekt war es nicht.

    11 Uhr ist ja Sonntags die Zeit, in der auf 15 min Takt verdichtet wird. Da wäre für mich ein Ausfall der Verdichter naheliegender.


    Weitere Möglichkeiten: Verschmutzungen im Fahrzeuginneren, notwendiger Fahrzeugtausch....

  • 11 Uhr ist ja Sonntags die Zeit, in der auf 15 min Takt verdichtet wird. Da wäre für mich ein Ausfall der Verdichter naheliegender.

    Eher nicht. Da müsste man den Dienstplan anpassen, den Ablöser statt in den Betriebshof irgendwo an die Strecke schicken, was auch wieder Zeit kostet etc.

    Da dürfte es einfacher sein, wenn derjenige seinen Plandienst abfährt.