Und schon wieder wird der RMV teurer...

  • Grade habe ich gesehen, dass der RMV zur Fahrplanumstellung schon wieder teurer wird...


    Allein die Einzelfahrt Zone 2 kostet nun 1,95 statt 1,90 €. Im Frühjahr sind wir dann wohl bei 2 €... ich finde das echt frech. Da wundert man sich, warum immer mehr Leute schwarz fahren, weil sie sich diese Amokpreise nicht mehr leisten können :(

  • Zitat

    Original von Spion
    Grade habe ich gesehen, dass der RMV zur Fahrplanumstellung schon wieder teurer wird...


    Allein die Einzelfahrt Zone 2 kostet nun 1,95 statt 1,90 €. Im Frühjahr sind wir dann wohl bei 2 €... ich finde das echt frech. Da wundert man sich, warum immer mehr Leute schwarz fahren, weil sie sich diese Amokpreise nicht mehr leisten können :(


    Seit wann werden denn im Frühjahr die Fahrpreise erhöht?

  • Hallo.


    Die Preise ab 14.12.08 stehen bereits seit Juli fest und wurden hier im Forum bereits damals veröffentlicht (Link). Meine Aufregung darüber X( hat sich schon längst gelegt - the same procedure as every year.


    Grüße ins Forum
    Helmut

    You'll Never Ride Alone.

  • Leider nicht teuer genug. Zumindest würde ich ab 2009 mit der Bahn wieder 10 cent mehr bezahlen. Das muss es mir aber der RMV-Boykott wert sein. ;=)

  • Moin, verstehe nicht, warum man nicht einmal die Preise senkt oder
    zumindest gleichbleibend lässt. Die Verbünde wollen doch neue Kunden
    bekommen. Durch Preiserhöhungen bekommt man die nicht.


    JE

    jehlert

  • Zitat

    Original von Jehlert
    Moin, verstehe nicht, warum man nicht einmal die Preise senkt oder
    zumindest gleichbleibend lässt. Die Verbünde wollen doch neue Kunden
    bekommen. Durch Preiserhöhungen bekommt man die nicht.


    JE


    Weil die Energiekosten steigen und Fahrzeuge nunmal auch Geld kosten.. Himmel manche Leben echt hinterm Mond.

  • Zitat

    Original von Jehlert
    Moin, verstehe nicht, warum man nicht einmal die Preise senkt ...


    Siehe meinen allerletzten Satz! Der kommt nicht schon von ungefähr.
    Die "alljährliche" Preissteigerung hat doch schon Tradition. Und es lebe die Tradition. Seit dem 28. Mai 1995 (dem Start des RMV) ist kein Fahrplanwechsel vergangen, wo die Preise nicht erhöht wurden Auch die Umstellung auf dem Euro blieb nicht davon verschont (Was eigenlich Gesetzeswidrig war). Aber wenn es darum geht, die Strecken auszuschreiben, wird die Qualität nicht honoriert (Es soll ja an den Billigsten vergeben werden). Also diese Preissteigerung werden nicht an die Verkehrbetriebe weitergegeben. Mein Teamleiter war bei einer symbolischen Übergabe von DOSTO-Wagen dabei (Taunus und Südhessen). Der Vertreter des RMV kam mit einem KFZ. Aber dieser Dienstwagen war kein kleiner Mercedes.

    Viele Grüße aus Darmstadt


    Jörg

  • Zitat

    Original von Baertram
    Die "alljährliche" Preissteigerung hat doch schon Tradition. Und es lebe die Tradition. Seit dem 28. Mai 1995 (dem Start des RMV) ist kein Fahrplanwechsel vergangen, wo die Preise nicht erhöht wurden.


    Tradition ist gut. :D


    Ich erinnere mich noch an das Jahr wo der Sommerfahrplanwechsel abgeschafft wurde. In diesen Jahr hat man 2x kassiert - mit der Begründung das man ja sonst 18 Monate keine Erhöhung mehr durchführen könne.


    Schon damals habe ich mich gefragt wo denn steht das zum Fahrplanwechsel nur, und beim RMV immer, die Preise erhöht werden können bzw. müssen.

    Gruß StVo


    --------------------------
    Ich bin durchaus nicht zynisch, ich habe nur meine Erfahrungen, was allerdings ungefähr auf dasselbe hinauskommt.
    Oscar Wilde

  • Nun trete ich mal vor den Mond. Wenn ein FG 1,5 Euro zahlt und für
    diesen Preis ein neuer FG hinzukommt, dann hat das VU 3,00 Euro
    eingenommen.
    So einfach ist das mit den zusätzlichen Fahrgästen, käme mal auf ein
    Expiriment an.


    JE

    jehlert

  • Zitat

    Original von StVo
    Ich erinnere mich noch an das Jahr wo der Sommerfahrplanwechsel abgeschafft wurde. In diesen Jahr hat man 2x kassiert - mit der Begründung das man ja sonst 18 Monate keine Erhöhung mehr durchführen könne.


    War es nicht sogar 3x? Bei der Euro-Einführung wurden die Preise doch auch "angepasst".

    Viele Grüße aus Darmstadt


    Jörg

  • Zitat

    Original von Jehlert
    Wenn ein FG 1,5 Euro zahlt und für diesen Preis ein neuer FG hinzukommt, dann hat das VU 3,00 Euro eingenommen.
    So einfach ist das mit den zusätzlichen Fahrgästen, käme mal auf ein
    Expiriment an.


    Na, das Experiment möchte ich aber nicht miterleben müssen. So einfach, wie Du Dir das vorstellst, wäre es schön wenn es funktioniert. Dann hätten das andere Verkehrsverbünde, von denen etliche dem ......... (hier darf jeder für sich einsetzen, was er will) RMV sicher einige Nasenlängen voraus sind, das schon längst so umgesetzt...


    Angenommen, die Preise würden tatsächlich halbiert und die Passagierzahlen steigen trotzdem nicht, weil es viele Autofahrer schlicht nicht interessiert, was ein Bus- oder S-Bahnfahrschein kostet - was machst Du dann? Dicke Augen? Wahrscheinlich ist es Dir das Experiment wert, Dein Erspartes von der Bank abzuholen und dem RMV zu spenden? Denn so ähnlich sähe das Ergebnis dann immerhin aus, weil wir als Steuerzahler wieder tiefer in die Taschen greifen dürften. Aber lassen wir das mal außen vor.


    Angenommen, der Fall träte ein, dass bei halbierten Fahrpreisen sich die Beförderungszahlen tatsächlich verdoppeln. Dann möchte ich das Chaos in den Bussen oder Bahnen wirklich nicht erleben.


    Wenn man dem wiederum Herr werden wollte, müsste der Fahrzeugbestand mindestens um 70% erhöht werden. Und zwar schlagartig, sonst sind die soeben gewonnenen Fahrgäste auch ganz schnell wieder weg. Wer soll das dann bezahlen, ohne höhere Einnahmen? Wer trägt die dadurch erhöhten Betriebskosten, incl. Personal? Der heilige Geist?


    Also wirklich, ich weiß nicht, ob das so eine tolle Idee wäre. So etwas kann man, wenn überhaupt, nur sukzessive umsetzen. Beispielsweise mit einer Senkung um 10% beginnen und den Erfolg dann analysieren und entsprechend reagieren. Und falls man feststellt, dass es funktioniert, kann man nach und nach Angebot und Nachfrage darüber steuern, aber die Kosten müssen schon im Verhältnis zum Ertrag bleiben. Anders geht das nicht.

  • Ich habe auch nur von einem Experiment geträumt und eine Milch-
    mädchenrechnung aufgemacht. Es ginge auch in kleineren Dimensionen.
    Der ÖPNV wird trotzdem defizitär bleiben.
    JE

    jehlert

  • grundsätzlich wird großenteils die Verkehrsmittelwahl im Nahverkehr weniger von den Fahrpreisen als von Qualität und Schnelligkeit bestimmt:


    Ein km Autofahren kostet - über den Daumen gepeilt - 30 - 60 Cent, alles gerechnet. Für den Preis einer Monatskarte der Zone 50 kannst (60 €), kannst Du also etwa 100 - 200 km fahren, das sind pro Arbeits-Tag mit dem Auto maximal 5 km hin und 5 km zurück. Park- und Garagengebühren nicht mitgerechnet.


    Für den Preis einer RMV-Netzkarte (rund 300 €) - oder BC 100 - kannst Du etwa 1.000 km Auto fahren, das sind an 20 Tagen im Monat 25 km hin und 25 km zurück. Auch wieder ohne Parkgebühren.


    Obwohl die RMV-Monatskarte nicht nur alle zusätzlichen Zwischendurch-Fahrten einschließlich Mitnahmeregelung am Abend und am Wochenende bietet, fahren viele Pendler mit dem Auto.


    Warum ? Weil es mit dem Auto deutlich schneller geht - selbst das Fahrrad ist auf vielen Relationen schneller ! :P, man muss nicht im Kalten auf verspätete Züge wartet und nicht durch versiffte und verpisste Bahnhofsunterführungen latschen. Parkhäuser haben zwar auch kein romantisches Ambiente, aber sind in der Regel sauberer und gepflegter als die meisten Regionalbahnhöfe (die von der HLB mal ausgenommen ! :P)


    Und obendrein gibt es abends mit dem Auto keinen (Halb- ) Stundentakt und keinen Betriebsschluss. Das heißt, so mancher nimmt den morgendlichen Stau nur deshalb in Kauf, weil er abends noch etwas unternehmen kann. Und: Das Auto fährt - wie das Fahrrad - direkt ! Wer nicht zur Innenstadt, sondern z.B. von Oberursel nach Bad Vilbel oder Höchst fährt, ist oft sogar mit dem Fahrrad schneller, selbst auf diese Distanz ! :P


    Was ich damit sagen will: Es bringt überhaupt nichts, den RMV billiger zu machen und die bestehenden Mängel zu belassen. Damit werden höchstens einige Radfahrer und Fußgänger auf die Bahn umsteigen. Charly hat das Ergebnis ja schon angedeutet.


    Im Gegenteil, es muss deutlich in Angebot, Infrastruktur und Service investiert werden ! Die Finanzierung ist wiederum eine politische Frage. Unsere allseits mehrheitlich geliebte Landesregierung meint nun, den höchsten Kostendeckungsgrad Deutschlands erreichen zu müssen und vorrangig in Flughäfen, Straßen und technische Spielereien investieren zu müssen.


    Auch die Frage, wie der RMV für Menschen mit niedrigen Einkommen bezahlbar bleibt, muss politisch gelöst werden. Warum keine 9-Uhr-Monatskarte, die auch die abendliche HVZ ausschließt, für 20 - 50 € (Stadt / Netz) ? Oder das Hessen-Ticket Single für 10 € und für Gruppen für 20 € (da Hessen ja deutlich kleiner als Bayern ist ! :D)

  • Seh’ ich fast genau so wie Du. Denn es würden auch noch Menschen mit dem Auto fahren wenn man einen symbolischen Fahrpreis von 1 Cent hätte.


    In meinen Augen ist das größte Problem im ÖPNV das Angebot. Es wird immer erst über einen Ausbau bzw. Erweiterung des Angebotes nachgedacht wenn man durch Zählungen zu dem Ergebnis kommt.


    Als Beispiel möchte ich zeigen, dass man bei der S-Bahn keinen 20 Minuten Takt (ist in meinen Augen eigentlich das Minimum) pro Linie hat. Ein 30 Minuten Takt ist halt für viele Menschen nicht wirklich attraktiv.
    Wenn man dann noch betrachtet, dass im Berufsverkehr die Bahnen zwangsläufig voll sind, dann sagt sich der eine oder andere Autofahrer doch, warum soll ich mich an einen Fahrplan halten, das gleiche Geld bezahlen und als Dank dafür noch in der Bahn stehen? Die meisten denken sich dann, mein Auto ist wohl temperiert, ich habe meinen Platz und ich muss nicht zig SINNLOSGESPRÄCHE am Handy verfolgen.
    Ergo muss man als erstes das Angebot ausweiten. Das geht natürlich am Anfang Kostentechnisch nicht gut, aber auf Dauer wird es sich rechnen.


    Das Zauberwort ist also GELD. Man muss hier in Frankfurt mal wieder richtig Kohle in die Hand nehmen und investieren. Denn mich macht es völlig fertig wenn man mir versucht zu erzählen, dass nicht mehr Züge durch den Tunnel gehen. Man hält einfach an einen Status fest der Planungstechnisch locker 40 Jahre auf dem Buckel hat. Aber die Erde hat sich weiter gedreht. Gern würde ich mal eine Statistik sehen im Vergleich der Verkehrsinfrastruktur in den Jahren 1975 und 2008. Wie viel Kilometer Straße hat es damals in Hessen gegeben und wie viel Kilometer Schienenwege?


    Jetzt mach ich mal besser Schluss, bin ganz schön vom Thema abgekommen.

    Gruß StVo


    --------------------------
    Ich bin durchaus nicht zynisch, ich habe nur meine Erfahrungen, was allerdings ungefähr auf dasselbe hinauskommt.
    Oscar Wilde

  • Zitat

    Original von Jehlert
    Die Verbünde wollen doch neue Kunden
    bekommen. Durch Preiserhöhungen bekommt man die nicht.


    JE


    Der RMV will gar keine neuen Kunden bekommen. So hat sich Herr Sparmann mal geäussert. Es ist dem RMV klar, wenn die Fahrgastzahlen deutlich (>10%) steigen würden, daß der Verkehr kurz vor dem Zusammenbrechen stehen würde. Die Züge, allen voran die S-& U-Bahnen, auch einige Straßenbahnen, können gar nicht so viel Zuwachs verkraften. Und mit der derzeitigen Infrastruktur (Strecken, Fahrzeuge) kann man das Angebot nicht mal eben so einfach erhöhen. Da sind technische Grenzen gesetzt. (Siehe z.B. Odenwald und ITINO-Problem).
    Man merkt es ja jetzt schon in den letzten Jahren, daß durch gewaltige Preissteigerungen (Spritpreise, niedriges Einkommen) viele Menschen auf Bus+Bahn umgestiegen sind, die vorher ein Auto hatten.
    Wo will man die alle hinstecken. In die S-Bahn quetschen und an den zentralen Stationen Pusher einsetzen, so wie in Japan ?

    Capri-Sonne heisst jetzt "Capri Sun". :( Sonst ändert sich nix. Der "alte" Name muss wieder her ! ;(

  • Nicht nur Geld, sondern auch Verstand muss in die Hand genommen werden !


    Was nützen technische Spielereien wie ein Handy-Ticket, wenn ein Handy etwa ähnlich häufige Störungen und Ausfälle wie die Bahn hat (kein Guthaben, kein Akku, kein Netz) und auch noch - im Gegensatz zu den Zügen - ein begehrtes Diebstahlsobjekt ist.


    Sinnvoller wäre ein einfacher, überschaubarer und für jeden begreifbarer Tarif. Der VRR hat mindestens ein ähnlich großes und eher komplizierteres Netz und schafft das auch.


    Warum 1000 Anfoderungen an die ausgeschriebenen Busse, die alles nur verkomplizieren und teuer machen ? Selbst Klima-Anlagen halte ich in Nahverkehrs-Fahrzeugen, die jede Minute halten, für übertrieben - zumal mitunter die Klimaanlagen falsch eingestellt sind.


    Warum teure und trotzdem nicht immer richtig funktionierende DFI - siehe U 4 an der Bockenheimer Warte - , wenn in Antwerpen schon vor 15 - 20 Jahren ein ähnliches System mit Lämpchen eingerichtet wurde, die anzeigen, wo die Bahn gerade ist.


    Und - unsere Tatrafans werden mir zustimmen :D - hat nicht die eher einfache Technik des Ostens besser funktioniert als unsere komplizierte High-Tech ? In Moskau habe ich - trotz größerer Länge und größeren Belastungen - keine einzige Rolltreppen-Störung erlebt. Und die alten russischen Metro-Züge fahren auch nach 40 Jahren gut - wie unsere u2-Züge übrigens auch, mal von den gelegentlichen Türstörungen abgesehen.


    Der polnische EN 57 ist genauso unverwüstlich wie unsere ET 470 / 471 in Hamburg und die alten Berliner S-Bahnen, die 70 Jahre durchgehalten haben. Traut das irgendjemand dem ET 423 zu ? :D

  • In diesem Zusammenhang äußerte sich Bombardier mal recht deutlich. Durch die Ausschreiberei werden heute keine Fahrzeuge mehr benötigt, die 40 Jahre halten. Wenn nach 15 bis 20 Jahren eh neu ausgeschrieben wird, muß ohnehin eine Generalreparatur erfolgen, oder das Fahrzeug muß für einen angepaßten Zweck umgerüstet werden.