Der Untersuchungsbericht Machbarkeitsstudie U5 analysiert detailliert, was bei einem Ersatz der Linie U5 durch eine Straßenbahn passieren würde. Er kommt in den Tabellen 6 und 7 zu dem Ergebnis, dass dann jeweils ein kleiner Teil der Fahrgäste vom ÖPNV aufs Auto umsteigen würde. Einfach zusammengefasst: Die Stadtbahn ist ökologischer als die Straßenbahn, weil sie besser genutzt wird.
Leider gibt es meines Wissens bei anderen Strecken für den umgekehrten Fall keine Untersuchungsberichte dieser Art. Es stellt sich die Frage: Was passierte bei einem Ersatz der Straßenbahnen in der Mainzer und Hanauer Landstraße sowie in Niederrad durch eine Stadtbahn? In diesen Fällen herrscht vielfach die Meinung vor, eine Stadtbahn sei nicht dringlich, weil die Strecken zweifellos gut durch die Straßenbahn erschlossen sind.
Überträgt man jedoch die Untersuchung zur Eckenheimer auf die Mainzer und Hanauer Landstraße, dann drängt sich die Vermutung auf, bei einer Umstellung von Straßen- auf Stadtbahn könnten so auch dort etwa 1000 tägliche Fahrgäste pro Strecke hinzugewonnen werden, die vom Auto umsteigen. Wenn das tatsächlich so ist, dann hat der Ausbau zur Stadtbahn auf beiden Strecken plötzlich eine ganz andere ökologische (!) Dringlichkeit.
Meiner Ansicht nach liegt der Fall in Niederrad anders, da hier die D-Strecke Süd kein gleichwertiger Ersatz für die Durchmesser-Straßenbahnlinie 12 wäre: Nach Umstellung auf Stadtbahn käme man - jedenfalls nach aktueller Planung - nicht mehr direkt ins Stadtzentrum und nicht mehr mit nur einmaligem Umsteigen zur südlichen A-Strecke. Ich fürchte, dass so keine Fahrgäste hinzugewonnen werden können.
Meint ihr, dass Untersuchungen zur Mainzer und Hanauer Landstraße zu ähnlichen Ergebnissen kämen wie auf der Eckenheimer (also auch dort weniger Autos bei Stadtbahn)?