Ab 10.März 2014 droht Busfahrer-Streik

  • Immerhin bestätigt das meine subjektive Ansicht daß es zu viele von den beigen Kisten gibt, die sich am Hbf und am Flughafen die Räder eckig stehen. Gäbe es weniger, wäre jedes Fahrzeug besser ausgelastet und würde mehr Geld abwerfen, ohne daß die Fahrer längere Arbeitszeiten (wohl längere Fahrzeiten, aber weniger Wartezeit) hätten.

    Wenn ich meine subjektive Ansicht zu der Deinigen hinzufüge, hätten wir 2 subjektive Ansichten. Damit könnte man das schon fast als objektiv ansehen :D


    Leider leben wir aber in einem Land, in dem dirigistische Maßnahmen mehr oder weniger verpönt sind und der freie Markt möglichst alles selbst regulieren soll. Die Behörden welche für die Ausgabe der Konzessionen zuständig sind, gehen in der Regel von einer Mindestzahl aus, die gewährleisten soll, dass der Bedarf auch an Spitzentagen abgedeckt werden kann, an denen z.B. hoher Touristenverkehr duch Messe- oder Kongreßveranstaltungen bei strömendem Regen mit anderen Ereignissen wie Fußballspielen zusammenfällt. Da solche Tage kein Standard sind, dürfen wir Kunden die Zeiten in denen Taxifahrer sich langweilen über hohe Grundgebühren und Fahrpreise grundsätzlich mitbezahlen.


    Das gegenteilige Extrem gab es im Ostblock. Dort wurde die Taxenzahl in den Städten so bemessen, dass die Fahrer auch bei weit niedrigeren Tarifen durchgehend in Aktion waren und folglich trotzdem hinreichend verdienten. Dies hatte jedoch zur Folge, dass Kunden sich am Leipziger Hauptbahnhof oder anderswo zeitweise in Schlangen von 100 oder 200 Personen einreihen durften und teilweise eine Dreiviertelstunde warten mussten. Im Gegensatz zu den Taxifahrern bei uns bekam der Kunde diese Wartezeiten natürlich nicht bezahlt ;)


    Wollte man zwischen diesen Extremen den Mittelweg wählen, müsste man die Zahl der Konzessionen auf den Durchschnittsbedarf begrenzen. Der zu erwartende Mehrbedarf an Spitzentagen müsste dann durch Privat-Pkw abgedeckt werden, die vorübergehend ein Taxischild aufs Dach setzen dürfen und von pensionierten Taxifahrern oder Studenten gefahren werden könnten. Solche Systeme gibt es m. W. in manchen Ländern.

  • Immerhin bestätigt das meine subjektive Ansicht daß es zu viele von den beigen Kisten gibt, die sich am Hbf und am Flughafen die Räder eckig stehen. Gäbe es weniger, wäre jedes Fahrzeug besser ausgelastet und würde mehr Geld abwerfen, ohne daß die Fahrer längere Arbeitszeiten (wohl längere Fahrzeiten, aber weniger Wartezeit) hätten.

    Wer will wissen, was zuviel ist? Im Bundesdurchschnitt kommt eine Taxe auf rd. 1.650 Einwohner. In Berlin sind rd. 480 Taxen auf 1.000 EW und in Frankfurt sind's rd. 390, d.h. in absoluter Zahl etwas über 1.700 Taxen. Was besagt das? Das besagt, dass es Einrchtungen und Anlässe gibt, die einen hohen Bedarf an Taxi-Beförderung erzeugen (Stichworte sind Flughafen, Hauptbahnof, Messe); die 1.700 sind aber nicht alle Tage auf Achse, wieviele tatsächlich alltags unterwegs sind? Keine Ahnung. Da die entgeltliche Personenbeförderung total reguliert ist, müsste jetzt irgendein Beamter im Ordnungsamt oder beim RP bestimmen, was genug ist. So is'es ja auch, es werden schon lange keine zusätzlichen Konzessionen mehr erteilt; und dagegen wird immer wieder geklagt, bis eines Tages die Regulierung fällt, so wie etwa beim Fernbusverkehr. Und der Beförderungsmarkt ist enorm unter Druck (neue CarSharing-Modelle, MyTaxi-App) Was ist richtig? Oder falsch? Mit welchem Recht sagt mir ein Ordnungsamt, ich dürfte kein Taxi auf die Straße bringen und mit welchem Recht kassiert der glückliche Inhaber einer Konzession 50.000 oder mehr Euro für die Abtretung einer Konzession?

    2 Mal editiert, zuletzt von tunnelklick () aus folgendem Grund: Rechtschreibung, Satzbau

  • Mit welchem Recht sagt mir ein Ordnungsamt, ich dürfte kein Taxi auf die Straße bringen und mit welchem Recht kassiert der glückliche Inhaber einer Konzession 50.000 oder mehr Euro für die Abtretung einer Konzession?

    Wenn man die Zahlen vergleicht sind es in


    Frankfurt 400 Einwohner
    Berlin 480 Einwohner
    Hamburg 514 Einwohner (früher 387)


    pro Taxi, und das, obwohl in beiden Millionenstädten keine so restriktive Regulierung erfolgt wie in Frankfurt. Da kann doch hier irgendwas nicht stimmen, oder? Ohne Frage drückt sich in der Zahl auch der durchschnittlich höhere Bedarf durch den größten deutschen Flughafen aus, aber dafür 100 Einwohner Differenz? Wie hoch läge die Zahl der Konzessionen denn bei uns, wenn die Regulierung tatsächlich aufgehoben würde, 1 Taxe auf 300 Einwohner oder 2300 Wagen?


    Vielleicht sollte man auch hier mal über Einführung des Hamburger Modells nachdenken (Verschärfte Kontrollen, vor 3 Jahren subventionierte Einführung des Fiskaltaxameters). Durch diese Maßnahmen ist es dort gelungen, die Wagenzahl von einst 4500 über 4000 in 2011 auf derzeit 3400 zu senken, weil inzwischen fast 270 Konzessionen entzogen wurden oder viele Unternehmer freiwillig aufgegeben haben. Da verschwanden auch viele schwarze Schafe. In Berlin ist man zwar noch nicht so weit, letztes Jahr machte aber die Berliner Behörde den Unternehmern schon des Fiskaltaxameter schmackhaft.


    Aber wir schummeln uns schon wieder am eigentlichen Thema vorbei...


    Vielleicht sollte mal jemand ausrechnen, wie viele Bahnen und Busse Frankfurt pro Einwohner hat ^^

  • Auch in Bad Homburg fällt zur zeit ca. jeder zweite Kurs aus und es kommt zu Verspätungen von bis zu 30 Minuten. Allerdings sagt weder der rmv noch der Hörfunk was von einem Streik hier, weiß jemand mehr?

  • Wieso? Beim RMV steht doch:


  • aaah vielen Dank, habe ich vorher nicht gesehen. Allerdings sind die Infos vom RMV nicht ganz korrekt, auch einen Bus der Linie 6 konnte ich eben sichten. Anscheinend wird spontan irgendwas gefahren, auf was man eben Lust hat. Einen Sonderfahrplan gibt es nicht, aber die wenigen Busse die fahren, sind wenigstens vermehrt Gelenkbusse

  • aaah vielen Dank, habe ich vorher nicht gesehen. Allerdings sind die Infos vom RMV nicht ganz korrekt, auch einen Bus der Linie 6 konnte ich eben sichten. Anscheinend wird spontan irgendwas gefahren, auf was man eben Lust hat.

    Deine Lesart scheint mir nicht ganz korrekt zu sein, denn:

    Zitat

    es fahren nur vereinzelte Busse.


    Betroffen sind die Linien 1, 2, 3, 4, 5, 6,[...]


    Gruß, ULF

  • Das gegenteilige Extrem gab es im Ostblock. Dort wurde die Taxenzahl in den Städten so bemessen, dass die Fahrer auch bei weit niedrigeren Tarifen durchgehend in Aktion waren und folglich trotzdem hinreichend verdienten. Dies hatte jedoch zur Folge, dass Kunden sich am Leipziger Hauptbahnhof oder anderswo zeitweise in Schlangen von 100 oder 200 Personen einreihen durften und teilweise eine Dreiviertelstunde warten mussten.


    Bekommt man diesen Effekt zu Messezeiten in Frankfurt am Main nicht auch hin, schon durch eine viel zu kleine Zusteigezone am Taxistand am Hbf, kombiniert mit einer verquast-verquirtlten Taxischlangenwarteorganisation?


    Gruß, ULF

  • Bekommt man diesen Effekt zu Messezeiten in Frankfurt am Main nicht auch hin, schon durch eine viel zu kleine Zusteigezone am Taxistand am Hbf, kombiniert mit einer verquast-verquirtlten Taxischlangenwarteorganisation?

    Vor dem S-Bahnbau war die Zusteigezone größer. Ob das wieder besser wird, wenn nach den Plänen für die Neugestaltung des Vorplatzes die Taxis an die Nordseite verlegt werden sollen?

  • Wer will wissen, was zuviel ist? Im Bundesdurchschnitt kommt eine Taxe auf rd. 1.650 Einwohner. In Berlin sind rd. 480 Taxen auf 1.000 EW und in Frankfurt sind's rd. 390, d.h. in absoluter Zahl etwas über 1.700 Taxen. Was besagt das? Das besagt, dass es Einrchtungen und Anlässe gibt, die einen hohen Bedarf an Taxi-Beförderung erzeugen (Stichworte sind Flughafen, Hauptbahnof, Messe); die 1.700 sind aber nicht alle Tage auf Achse, wieviele tatsächlich alltags unterwegs sind? Keine Ahnung. Da die entgeltliche Personenbeförderung total reguliert ist, müsste jetzt irgendein Beamter im Ordnungsamt oder beim RP bestimmen, was genug ist. So is'es ja auch, es werden schon lange keine zusätzlichen Konzessionen mehr erteilt; und dagegen wird immer wieder geklagt, bis eines Tages die Regulierung fällt, so wie etwa beim Fernbusverkehr. Und der Beförderungsmarkt ist enorm unter Druck (neue CarSharing-Modelle, MyTaxi-App) Was ist richtig? Oder falsch? Mit welchem Recht sagt mir ein Ordnungsamt, ich dürfte kein Taxi auf die Straße bringen und mit welchem Recht kassiert der glückliche Inhaber einer Konzession 50.000 oder mehr Euro für die Abtretung einer Konzession?

    Ist doch ganz einfach. Wenn die Taxis so schlecht ausgelastet sind, daß die Fahrer trotz der subjektiv hohen Fahrpreise (20€ für Oberrad - Hauptbahnhof empfinde ich als teuer) am Hungertuch nagen, sind es zu viele. Den Spitzenfall (selbst Spitzenfälle ohne außergewöhnliche Ereignisse wie Streik) kann man nicht abdecken. Ich habe auch zu schlimmsten Messezeiten noch nie leere Taxistände an Hbf oder Flughafen gesehen. Auch wenn keine Konzessionen mehr vergeben werden, werden es trotzdem mehr Taxis. Es gibt mittlerweile in Frankfurt etliche Nummern doppelt, was auch bei Kontrollen hin und wieder mal auffällt. Findet leider zu selten statt. (Information vom Ordnungsamt, Namen werde ich hier verständlicherweise nicht nennen.) Da gibt es schwarze Schafe mit einer Konzession und mehreren Autos auf der Straße...


    Bekommt man diesen Effekt zu Messezeiten in Frankfurt am Main nicht auch hin, schon durch eine viel zu kleine Zusteigezone am Taxistand am Hbf, kombiniert mit einer verquast-verquirtlten Taxischlangenwarteorganisation?

    Allerdings nicht, weil keine Taxis da wären - die stehen schön brav und warten. Da geht nur einfach der Zustieg nicht schnell genug. Deshalb hat eine S-Bahn ja auch mehr Türe als ein Fernverkehrszug. ;-)

    Tja, jetzt machste dir extra die Arbeit, das hier unten zu lesen - und dann steht da nichts sinnvolles. Pech gehabt.

  • Deine Lesart scheint mir nicht ganz korrekt zu sein, denn:


    Gruß, ULF

    Ich habe es so verstanden, dass alle Buslinien betroffen sind (1, 2, 3, 4, 5, …), aber nur auf den Linien 1, 2, 11, 12 und 17 eingeschränkter Betrieb herrscht. So steht es aktuell auch immer noch da. Daraus schließe ich, dass auf den anderen Linien kein Bus unterwegs ist

  • Hallo.


    Wie traffiQ meldet, soll der Streik in der kommenden Woche fortgesetzt werden, falls es bei den Verhandlungen zwischen ver.di und den Arbeitgebern keine schnelle Einigung gibt. Dann würden wieder die Straßenbahnen und wohl auch die Busse wie am vergangenen Mittwoch vom Streik betroffen - hier der entscheidende Auszug der Meldung:

    Grüße ins Forum
    Helmut

    You'll Never Ride Alone.

  • Der RMV bestätigt auf Facebook diese Meldung:

    Zitat

    Update 21. März: Die Gewerkschaft ver.di hat für Dienstag, 25. März 2014 zu neuen Warnstreiks im öffentlichen Personennahverkehr in Hessen aufgerufen.


    Von der Gewerkschaft liegen noch keine konkreten Angaben vor, wann und wo genau gestreikt werden soll. Sobald näheres bekannt wird, informieren wir an dieser Stelle.


    Für Frankfurt gibt es Hinweise, dass am Dienstag und Mittwoch U-Bahnen und Straßenbahnen erneut betroffen sein können. Es ist möglich, dass sich die Busfahrer auch diesem Ausstand wieder anschließen.

    Viele Grüße

    Krabe98

    Einmal editiert, zuletzt von Krabe98 ()

  • Einfachste Lösung: Man legt gleich den gesamten ÖPNV in Frankfurt mal bis einschliesslich Ostern still ...... :D :D :D :D :D :D :D
    Ich verstehe zwar die Streikenden, dass man mehr Geld haben will und das durchaus auch berechtigt ist. Aber scheinbar haben da alle nur Stroh in der Birne. Wenn man vernehmen kann, dass die Arbeitgeber auf einen zugehen (zumindest war das heute den Medien zu entnehmen), dann verhandelt man doch möglichst weiter ohne noch mehr zu provozieren. Warum muss dann gleich wieder Streik...Streik...Streik und nochmal Streik sein. Mittlerweile ist die Mehrheit der Fahrgäste jedenfalls mehr als nur genervt und die Tendenz geht deutlich hin zum Auto je länger der Streik andauert. Ihr Streikenden schadet Euch also nur selbst damit, aber wer eben nicht denken kann soll es lassen.
    Meine Monatskarte ist abgelaufen, in der übernächsten Woche bekomme ich mein neues Auto. Bis dahin komme ich auch noch ohne Bus und Bahn aus. Danach könnt Ihr meinetwegen bis zum Jahresende streiken. Einen Fahrgast habt´s schonmal weniger :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup:

    Einmal editiert, zuletzt von Hajü ()

  • Meine Monatskarte ist abgelaufen, in der übernächsten Woche bekomme ich mein neues Auto.


    Und was ist mit Deinem alten Wagen? War der so unzuverlässig, dass Du Dir eine Monatskarte kaufen musstest? :P


    PS
    Was haltet Ihr davon, wenn man die Informationen zum Streik und die Diskussion dazu in zwei verschiedenen Threads unterbringt?. Z.B.:
    "Aktuelle Streikinfos" und "Diskussionen über den Streik im Allgemeinen"

    Vollkommen Großartiges Forum

    Einmal editiert, zuletzt von SoundofN1 ()

  • Mittlerweile ist die Mehrheit der Fahrgäste jedenfalls mehr als nur genervt und die Tendenz geht deutlich hin zum Auto je länger der Streik andauert.

    Das interessante ist ja, dass die Arbeitgeber prinzipiell immer verhandlungsbereit sind.


    Genau so extrem, wie die Gewerkschaften mit tagelangem Dauerstreik, könnten auch die Arbeitgeber reagieren. Eine Pressemeldung in Form wie "Es bringt nichts, die arbeiten sowieso nicht mehr" und anschließend den Verkehr mal für drei, vier Wochen ganz einstellen und alle Beschäftigten aussperren.


    Die entgangenen Einnahmen für die ausgefallenen Fahrten werden durch die gesparten Energie und Lohnkosten bestimmt aufgefangen. Wenn die Streikkasse dann leer ist, ging der Betrieb sicherlich wieder weiter.

    2 Mal editiert, zuletzt von zip-drive ()