27.09.2014, Linie 14: S-Wagen 229 am Louisa Bahnhof entgleist

  • Man muss sie einfach mögen, die super recherchierenden Journalisten. In dem verlinkten FNP Beitrag heisst es:


    Zitat

    Laut der «Bild»-Zeitung habe der Fahrer einen Schwächeanfall erlitten und sei dabei mit dem Fuß auf das Gaspedal gerutscht.


    Sind auf der 14 neuerdings Dieselfahrzeuge unterwegs? Wurde der Sollwertgeber dieser Fahrzeuge in den Fußraum verlegt? ?(
    Wurden die P's bereits aufgerüstet um einstazfähig zu sein? :D
    Oder ist noch ausreichend S-Wagen ,- bzw Sd-Wagen (d steht für Diesel) ;) Reserve vorhanden?

  • Zunächst mal: Großes Glück, dass es "nur" Leicht-Verletzte gab. Allen Beteiligten gute Besserung !


    Ich bin mal auf die Ursache gespannt, denn den Wagen hat es ja ganz schön quer gestellt. Wenn ich mir die Bilder so ansehe, dürfte der von allen in den letzten Tagen verunglückten S-Wagen am heftigsten beschädigt sein. Allmählich rückt ein Einsatz der Pt immer näher, würde ich sagen.

    Viele Grüße, vöv2000

  • Was ich mich gerade frage:
    Kann es theoretisch sein, dass der Fahrer aus Versehen die Weichentaste erwischt hat und die Bahn über die sich umstellende Weiche gebrettert ist?
    Bei der großen Bahn kann i.d.R. eine Weiche erst befahren werden, wenn die Fahrstraße verriegelt ist und das Signal auf Fahrt steht.


    Na, da bin ich aber froh, dass ich da heute keine Fotos machen wollte (stand/lief da auch schon mal rum).

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  • Kann es theoretisch sein, dass der Fahrer aus Versehen die Weichentaste erwischt hat und die Bahn über die sich umstellende Weiche gebrettert ist?

    Ich weiß nicht, wie es bei dieser speziellen Weiche ist, aber allgemein gibt es induktive Verfahren, welche die Weiche gegen Umstellen sperren, sofern sich eine Bahn nähert.

  • Laut der «Bild»-Zeitung habe der Fahrer einen Schwächeanfall erlitten und sei dabei mit dem Fuß auf das Gaspedal gerutscht.

    Sind auf der 14 neuerdings Dieselfahrzeuge unterwegs? Wurde der Sollwertgeber dieser Fahrzeuge in den Fußraum verlegt?
    Wurden die P's bereits aufgerüstet um einstazfähig zu sein?
    Oder ist noch ausreichend S-Wagen ,- bzw Sd-Wagen (d steht für Diesel) Reserve vorhanden?


    Vielleicht war es ja ein getarnter Tatra 8o , die haben Pedalsteuerung 8|

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  • Sieht so aus als stand die Weiche nach links in Richtung Schleife, bzw. ist von diesem Zug nach links gestellt worden. Denn der Weichenpfeil leuchtet eindeutig nach links.



    Nicht nur der Pfeil, denn die Weichenzungen liegen ebenso.


    Übrigens Danke für das sehr gute Bild. :thumbup: Das ist tausendmal besser als die Artikelfotos. Da habe ich etwas gebraucht, herauszufinden, von wo nach wo die Bahn fuhr und wie sie mit der Spitze liegt. Der Text war da auch nicht wirklich ausreichend hilfreich.


    Dann muss es so passiert sein, wie ich es vermutet habe, denn wäre die Weiche vor dem Zug umgestellt gewesen, kann die Zugspitze nie und nimmer ganz weit rechts in den Garten rauschen.


    So gesehen haben die leicht verletzten Fahrgäste Glück gehabt, denn ich möchte nicht wissen, was passiert wäre, wenn die Bahn mit Karacho direkt in den abzweigenden Strang gerast wäre. So hat sich die Bahn "gefangen" und ist nicht umgekippt.


    Schön zu erkennen an Deinem Bild sind auch die Induktionskästen(?) an der Schiene vor der Weiche. Offensichtlich hilft die von zip-drive genannte Sperrung nur bei normalen Geschwindigkeiten.


    Noch mehr Glück gab es gestern, dass grad keine Gegenbahn kam.

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  • Schön zu erkennen an Deinem Bild sind auch die Induktionskästen(?) an der Schiene vor der Weiche. Offensichtlich hilft die von zip-drive genannte Sperrung nur bei normalen Geschwindigkeiten.


    Ist denn das Weichensignal ein Soll- oder ein Ist-Signal? Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass das Überfahren der Weiche mit hohen Geschwindigkeiten geradeaus (erlaubt sind auch in diese Richtung nur 25 km/h!) diese so erschüttert, dass sie ihre Lage ändern kann.


    Das Signal zeigt eine nicht-verriegelte Stellung an. Meine Vermutung ist, dass das Signal einfach das anzeigt, wie die Weiche wirklich liegt, und das eben auch bei einer unbeabsichtigten Umstellung passiert.


    Frage an die Experten: Kann das sein?

  • Verriegeln heißt bei der Straßenbahn allerdings nur, daß keine weiteren Stellkommandos angenommen werden. Mechanisch verriegelt wird da nichts. Wenn der Zug die Weiche passiert hat, ist der Sperrkreis frei, und die Sperranzeige erlischt.


    Es müßte übrigens ein ist-Anzeiger sein, da ich an anderen Stellen schon gesehen habe, daß sich das Signal ändert, wenn die Weiche mit dem Spieß gestellt wird, weil sie elektrisch nicht will.

    Tja, jetzt machste dir extra die Arbeit, das hier unten zu lesen - und dann steht da nichts sinnvolles. Pech gehabt.

  • Zitat

    Verriegeln heißt bei der Straßenbahn allerdings nur, daß keine weiteren Stellkommandos angenommen werden. Mechanisch verriegelt wird da nichts.


    Da ist so nicht richtig. Die Weiche wird nach der Anforderung, sofern nötig gestellt" und elektrisch wie mechanisch verriegelt. Aus diesem Grund dürfen die Weichen beim Stumpfbefahren nicht aufgefahren werden, da evtl. eine mechanische Verriegelung anliegen könnte.


    Genau funktioniert das so:


    1. Zug fordert die benötigte Richtung an. Dies geschieht im Regelfall über die Linie/Route-Steuerung. Als Rückfallebene bei Umleitungen kann das Linie/Route-Signal mit den Weichentastern, je nach Fahrzeug am Armaturen-Brett oder IBIS-Gerät übersteuert werden.


    2. Die Weiche wird, sofern erforderlich gestellt, das erste Mal elektrisch verriegelt sowie auch mechanisch verriegelt.


    Die Endlage der Weiche wird mit dem Pfeil (IMMER IST-LAGE) angezeigt (Beispiel für links <), die Verriegelung mit dem Basisbalken an der offenen Seite des Pfeils (Beispiel für links <|)
    Kommt der Zug nach vor dem Weichensperrkreis zum stehen, kann die Weiche noch elektrisch über den Schlüsselschalter gestellt werden.
    Ist der Zug im Weichensperrkreis leuchten an den Schlüsselschaltern die roten Kontrollleuchten, jetzt ist die Weiche das zweite Mal elektrisch verriegelt.
    Jetzt kann sie nur noch mit dem Spieß gestellt werden.
    Beim Einstecken des Spießes in den Stellschacht wird die mechanische Verriegelung aufgehoben.


    3. Nachdem der Zug die Weiche komplett freigefahren hat, werden die Verriegelungen aufgehoben. Der Pleil leuchtet weiter in der Ist-Lage, der Basisbalken welcher die Verriegelung anzeigt erlischt. Ein Nachfolgender Zug kann jetzt die Weiche anfordern.

    Mfg Justin ;)

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  • Der einzige Grund warum man die nicht auffahren soll ist, daß durch den elektrischen Antriebsstrang beim Auffahren deutlich höhere Belastung auf die mechanischen Teile entstehen und dadurch der Verschleiß stark erhöht ist gegenüber reinen antriebslosen Weichen - Rollenverschluß bleibt Rollenverschluß, und den kann man immer auffahren, da er nicht "verriegelt" im Sinne von gesperrt werden kann.
    Die Weichenanzeiger sind reine "Ist"-Anzeiger (Kontakt an der Weichenzunge ausgelöst -> Pfeil leuchtet). Nach entgegengenommen Stellkommando oder erkennen eines metallischen Gegenstandes im Sperrkreis wird elektrisch verriegelt (aber selbst dann kann man die Weiche umschlüsseln - das verhindert nur das Ausführen von Funkkommandos!) Sobald eine Sperrkreisverriegelung aufgelöst hat (Radsätze aus dem Sperrkreis) soll die Weiche wieder in Grundstellung, also reiner Pfeil ohne Balken.


    Was aber immer möglich ist, ist umstellen durch Vibrationen beim Überfahren - danach sieht es hier auch aus. Wenn der Verschluß ausgelutscht ist oder andere Mängel vorliegen, muß der Zug dabei nichtmal zu schnell gewesen sein...

    "Der Mensch, der so ehrbar im Einzelnen, aber so miserabel im Ganzen ist."
    Johann Wolfgang von Goethe

  • Ich weiß nicht wo Du deine Kenntnisse herhast, aber die sind einfach falsch.
    Nach dem entgegennehmen des Stellkommandos wird die Weiche das erste Mal elektrisch verriegelt. Jetzt kann kein zweiter Zug die Weiche stellen. Zug noch vor dem Sperrkreis - Weiche lässt sich noch schlüsseln.
    Zug im Sperrkreis, zweite elektrische Verriegelung aktiv - kein schlüsseln mehr möglich.
    Sonst ließe sich die Weiche mit einem Schlüssel unter einem Zug stellen.
    Wenn eine verriegelte Weiche (Pfeil mit Basisbalken) stumpf aufgefahren wird ist diese beschädigt im Ernstfall entgleist der Zug. Dies wird durch eine mechanische Verriegelung verursacht.


    Grundsätzlich gibt es bei der VGF zwei verschieden Sorten elektrische Weichen.
    Weichen im Straßenniveau sind elektrohydraulische Weichen, wie diese an der Louisa. Die alten elektrischen Federzungenweichen mussten nach einer Änderung der BO-Strab gegen welche mit Verriegelung ausgetauscht werden. Dies hat die VGF vor 15 Jahren im gesamten Netz getan. Im Rahmen dieses Umbaus wurden alle Weichen auch mit den Weichensignalen versehen, Diese gab es bis dato nur bei den elektromotorischen Weichen. Und die BO-Strab verlangt seit dem auch, dass die Weichen beim befahren verriegelt sind. Da beim stumpfbefahren nicht eingesehen werden kann, ob eine Verrieglung anliegt (Pfeil mit Basisbalken) sind die Weichen vor dem stumpfbefahren in die richtige Lage zu bringen.
    Im Hochgleis kommen auch elektromotorische Weichen mit Klammerspitzenverschluss. Diese dürfen nie aufgefahren werden. Es kommt zur Beschädigung der Weiche bzw. Entgleisung der Bahn. Der Klammerspitzenverschluss hat eine Sollbruchstelle, die eine Entgleisung verhindern soll.

    Mfg Justin ;)

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  • Die Strecke ist wieder frei.
    Nachdem der Wagen 233 einige Probefahrten durchführte fuhr der Wagen 231 um 18.10 ab Louisa Richtung Neu-Isenburg ab.
    Der Fahrdraht in die Schleife wurde noch nicht gespannt, außerdem ist die Weiche abgeschaltet.