Die Verkehrsinsel schließt am 31. Oktober

  • Gruß Tommy

  • Als die Verkehrsinsel noch unter der VGF lief: War das auch nur ein "Ticket-Center" oder welche Dienstleistungen wurden dort erbracht?

    Mit Verkehrsinsel ist das hier gemeint: https://www.rmv.de/c/fileadmin…ehrsinsel_0a086c50bf.jpeg. Diese lief immer unter dem Namen des RMV.


    Du meinst wahrscheinlich das Ticket-Center der VGF in der B-Ebene der Hauptwache, oder?

    Gruß, 420 281-8
    Jeder Mensch hat ein zweites Gesicht ...

  • Wirklich sehr schade!

    Hier wurde man immer äußerst kompetent beraten und auch die Auszahlung der 10-Minuten-Garantie war wesentlich angenehmer als in den Räumlichkeiten eine Etage tiefer (wo man jede Vorgangsnummer einzeln angeben musste, auch wenn das System für jede Person die "offenen" Fälle anzeigen konnte).

  • Als die Verkehrsinsel noch unter der VGF lief: War das auch nur ein "Ticket-Center" oder welche Dienstleistungen wurden dort erbracht?

    Die Verkehrsinsel war zur ihrer Eröffnung 1997 ein Gemeinschaftsprojekt von der Stadt Frankfurt und der VGF und als Mobilitätszentrale konzipiert. Dort wurden alle Fragen rund um den Verkehr beantwortet, also auch zu Parkmöglichkeiten etc Stadt und VGF teilten sich damals die Betriebskosten. Traffiq hat das dann fortgesetzt und durch den Betrieb von DB Fahrkarten noch einen Mehrwert für die Nutzer:innen gehabt. Durch den Wegfall des Vertriebs der DB Fahrkarten ist dann das Alleinstellungsmerkmal ggü. dem Ticketcenter weggefallen.

  • Das D-Ticket hat wohl auch einen Rückgang bewirkt, abgesehen davon, daß die meisten Nutzer erst mal dorthin fahren müssen (und dafür schon mal eine Fahrkarte kaufen müssen).

  • Ausgerechnet in einer Zeit, in der die Stadtregierung sich eigentlich die Verkehrswende auf die Fahnen geschrieben hat (endlich! Und angesichts des Klimawandels auch völlig zurecht), nimmt die Stadt nach 26 Jahren die (auch) für Nicht-Fahrgäste bestplatzierte und breit bekannte Anlaufstelle für Informationen außer Betrieb. Also in einer Zeit, in der jede Werbung für den ÖPNV sinnvoll ist, um mehr Menschen vom Umsteigen zu überzeugen. Niedrigschwellige Information ist dabei doch ein ganz wichtiger Baustein im Fundament. Bin ich der einzige, der diese Schließung völlig widersinnig findet?


    Obwohl mehr ÖPNV das erklärte politische Ziel ist, setzt die Stadt damit ein zweites starkes Zeichen contra ÖPNV. Noch stärker abweisend wirkt auf die Fahrgäste derzeit ja schon die extreme Unzuverlässigkeit durch die vielen Fahrtenausfälle. Dazu passt die Schließung der zentralsten und allgemein bekanntesten Informationsstelle leider auf eine gewisse (negative) Weise.

  • Das D-Ticket hat wohl auch einen Rückgang bewirkt, abgesehen davon, daß die meisten Nutzer erst mal dorthin fahren müssen (und dafür schon mal eine Fahrkarte kaufen müssen).

    Ganz im Gegenteil. Mit ihrer Lage oben auf der Zeil sprach die Verkehrsinsel doch vor allem ein Publikum an, das eben nicht mit dem ÖPNV kam. Ich habe es immer als die niedrigschwellige Erstinformationsmöglichkeit für jene Passanten angesehen, die sich gerade durch Staus ins Parkhaus gequält hatten und nun Einkaufen gehen und nach dem Stress mit der Parkplatzsuche auf die Idee kommen, mal nachzufragen, wie das denn funktioniert, mit der S- oder U-Bahn in die City zu fahren.

  • Also ich bin auch dafür das man was für das Klima tun muss. Ich bin selbst Unternehmer und versuche so nachhaltig wie möglich meine Aufträge abzuwickeln. Aber wer sich in Sachen Klima beraten lassen will, der macht sich ein Termin und geht auch dorthin, weil er/sie sich dafür Zeit nimmt. Da braucht man keine Anlaufstelle auf der Zeil.

    und ich muss aus persönlichen Erfahrung sagen das mir in der Verkehrsinsel besser und schneller geholfen wurde, als unten bei der VGF, wo auch damals zumindest immer mehr los war als oben.

  • Aber wer sich in Sachen Klima beraten lassen will, der macht sich ein Termin und geht auch dorthin, weil er/sie sich dafür Zeit nimmt. Da braucht man keine Anlaufstelle auf der Zeil.

    Stimmt. Aber wer für Klimaschutzmaßnahmen offen ist, weiß noch nicht unbedingt, dass sie sich beraten lassen kann. Je nach Gestaltung der, sagen wir, „Klimainsel“ kann diese eine gute Werbung sein, damit Privatpersonen und auch Unternehmen bewusst wird, dass es hier Angebote gibt, die man wahrnehmen kann.


    Aber der Grund dafür, dass das Gebäude nicht mehr die Verkehrsinsel beinhaltet, ist ja nicht, das statt dessen dass Klimareferat eine solche Stelle braucht, sondern umgedreht: das Klimareferat nimmt dieses Bauwerk, weil die Stadt es als Verkehrsinsel nicht mehr braucht.


    Von den 26 Jahren, in denen die Verkehrsinsel aktiv war, waren übrigens 12 Jahre mit daneben fließendem Autoverkehr. Das Argument mit der Werbung für Menschen, die nicht mit Öffis kommen, ist seit 14 Jahren deutlich schwächer als es vorher war.

  • Echt jetzt? Auch bei Heag's hat es ausgereicht, die Chipkarte (und ggf. Ausweis) auf den Tresen zu legen und dann wurden alle Fälle auf einmal erstattet.

    So kenne ich das eigentlich auch aus dem TicketCenter der VGF in der Hauptwache. Nervig war eigentlich nur, dass immer recht viel los war und/oder zu wenige Schalter offen waren und die mehrfache Ansprache der Fahrgastbetreuer, ob sie helfe können. Zuletzt hatte ich die Garantien aber in der RMV-Mobilitätsinfo in Höchst eingelöst. Da war auf dem Heimweg nachmittags deutlich weniger los. Oft war gerade einer der beiden Schalter gerade frei.

    Gruß Tommy

  • Ausgerechnet in einer Zeit, in der die Stadtregierung sich eigentlich die Verkehrswende auf die Fahnen geschrieben hat (endlich! Und angesichts des Klimawandels auch völlig zurecht), nimmt die Stadt nach 26 Jahren die (auch) für Nicht-Fahrgäste bestplatzierte und breit bekannte Anlaufstelle für Informationen außer Betrieb. Also in einer Zeit, in der jede Werbung für den ÖPNV sinnvoll ist, um mehr Menschen vom Umsteigen zu überzeugen. Niedrigschwellige Information ist dabei doch ein ganz wichtiger Baustein im Fundament. Bin ich der einzige, der diese Schließung völlig widersinnig findet?


    Obwohl mehr ÖPNV das erklärte politische Ziel ist, setzt die Stadt damit ein zweites starkes Zeichen contra ÖPNV. Noch stärker abweisend wirkt auf die Fahrgäste derzeit ja schon die extreme Unzuverlässigkeit durch die vielen Fahrtenausfälle. Dazu passt die Schließung der zentralsten und allgemein bekanntesten Informationsstelle leider auf eine gewisse (negative) Weise.

    Es wird eine Stelle geschlossen, es gibt aber weiterhin dezentrale Mobilitätszentren sowie die mobilen Beratungsstellen.

  • Es wird eine Stelle geschlossen, es gibt aber weiterhin dezentrale Mobilitätszentren sowie die mobilen Beratungsstellen.

    Es ist nicht irgendeine, sondern diejenige, die am präsentesten ist war in der Stadt auch für (noch-)Nicht-Fahrgäste. Also die mit dem größten öffentlichen Werbewert.

  • Es wird eine Stelle geschlossen, es gibt aber weiterhin dezentrale Mobilitätszentren sowie die mobilen Beratungsstellen.

    Allerdings sind die Warteschlangen z.B. am Ticket-Center in der Hauptwache schon heute teils extrem. Fahrgästen durchaus mal mehrere Stunden Schlangestehen zuzumuten ist nicht der ideale Weg, für den ÖPNV zu werben und ihnen weiterzuhelfen. Zudem ist es fraglich, welche wichtige Aufgabe die "Klimainsel" zur Übernahme dieses Standortes bewegt? Wer tut mehr für das Klima: der ÖPNV oder eine Unternehmensberatungsstelle?

  • Wer tut mehr für das Klima: der ÖPNV oder eine Unternehmensberatungsstelle?

    Wenn schon: eine Fahrgastberatungsstelle oder eine Unternehmensberatungsstelle?

    Oder: der ÖPNV oder klimafreundliche Technologien für Unternehmen und die Industrie?


    ÖPNV gibt es auch weiterhin in gewohnter Quantität und Qualität…

  • Zudem ist es fraglich, welche wichtige Aufgabe die "Klimainsel" zur Übernahme dieses Standortes bewegt?

    Die Aufgabe, ein Gebäude, dass „noch gut“ ist, nicht leer stehen zu lassen. Es mag jemand Informationen haben, die der Darstellung in der PM widersprechen, dann her damit. Bis dahin sehe ich keinen Grund, daran zu zweifeln, dass die aktuelle Planung mit der Erkenntnis begonnen hat, dass die Insel in den Augen der Verantwortlichen nicht mehr als Verkehrsinsel gebraucht wird, und dass die Nachnutzung durch das Klimareferat nicht treibende Motivation war.


    Allerdings sind die Warteschlangen z.B. am Ticket-Center in der Hauptwache schon heute teils extrem.Fahrgästen durchaus mal mehrere Stunden Schlangestehen zuzumuten ist nicht der ideale Weg, für den ÖPNV zu werben und ihnen weiterzuhelfen.

    Wie häufig passiert das, wie viele Menschen sind betroffen, in welchen Situationen tritt es auf und vor allem: warum konnten diese Personen nicht bisher statt dessen auf die Verkehrsinsel ausweichen? Ich will nicht behaupten, dass im Ticket-Center an der Hauptwache alles gut wäre – ich kenne mich da überhaupt nicht aus – aber wenn das bisher ein Problem war, das durch die Verkehrsinsel nicht gelöst war, liegt die Ursache vielleicht tiefer.

  • ÖPNV gibt es auch weiterhin in gewohnter Quantität und Qualität…

    Das ist bestreitbar. Die Möglichkeit einer persönlichen Beratung in der Verkehrsinsel entfällt, wodurch durchaus argumentierbar ist, die Qualität aus Sicht des Fahrgastes sinke. Insbesondere Touristen, die sich schlecht auskennen, oder Rentner, die möglicherweise verstärkt eine persönliche Beratung vor dem Internet bevorzugen, sehen die Qualität des Services so eingeschränkt.

    Wenn schon: eine Fahrgastberatungsstelle oder eine Unternehmensberatungsstelle?

    Trotzdem: die Fahrgastberatungsstelle.

  • Wie häufig passiert das, wie viele Menschen sind betroffen, in welchen Situationen tritt es auf und vor allem: warum konnten diese Personen nicht bisher statt dessen auf die Verkehrsinsel ausweichen? Ich will nicht behaupten, dass im Ticket-Center an der Hauptwache alles gut wäre – ich kenne mich da überhaupt nicht aus – aber wenn das bisher ein Problem war, das durch die Verkehrsinsel nicht gelöst war, liegt die Ursache vielleicht tiefer.

    Bspw. bei Schulanfang oder Ende Sommer 2022 (9-Euro-Ticket). Selbige Situation erwarte ich Ende Dezember, wenn das Deutschlandticket für 49 Euro abläuft! Leider kennen viele Fahrgäste die Verkehrsinsel nicht (lösbares Problem) bzw. diese ist m.W. seltener geöffnet gewesen.