ZitatAlles anzeigenRMV: "Rückfahrkarte zum Leben erweckt"
Tarifreform macht es für viele Kunden einfacher / Preise werden zum 11. Dezember um durchschnittlich 2,7 Prozent angehoben / rmv.de jetzt mit Verkehrsmeldungen auch zur Autofahrt
Mit einer neuen Regelung zur Tageskarte macht der Aufsichtsrat des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV) vielen Fahrgästen das Leben künftig einfacher. Denn ab dem Fahrplanwechsel Mitte Dezember wird in fast allen Preisstufen der Kauf von einer Tageskarte günstiger sein als der Kauf von zwei regulären Einzelfahrkarten für die Hin- und Rückfahrt. Die Preise im Verbund werden um durchschnittlich 2,7 Prozent angehoben. Damit soll zumindest ein Teil der Kosten abgedeckt werden, die im RMV im Mix aus den Aufwänden für Strom, Diesel und Personal um 3,3 Prozent gestiegen sind.
Bislang ist es so, dass unterschiedlich von Regionen, aber auch von Preisstufen, eine Tageskarte preislich mal etwas oberhalb, mal etwas unterhalb der Summe von zwei Einzelfahrkarten liegt. Ab dem neuen Fahrplanjahr 2011/2012 lohnt es sich dann fast in allen Preisstufen, für Hin- und Rückfahrt eine Tageskarte zu kaufen. Einzige Ausnahmen sind Fahrten innerhalb der Großstädte Frankfurt, Wiesbaden und Mainz. Denn dort ist das Angebot so gut ausgebaut, dass höhere Kosten abzudecken sind und die Fahrgäste die Vorteile einer Tageskarte viel intensiver nutzen können als in ländlicheren Regionen.
Mit dieser Unterscheidung zwischen innerstädtischen und regionalem Ticketangebot gehe der RMV einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung Tarifreform, so die Aufsichtsratsvorsitzende und Frankfurter Oberbürgermeisterin Petra Roth: „Die Angebotsqualität spielt damit erstmals im allgemeinen Fahrkartensortiment eine Rolle bei der Preisbildung“. Die „jetzt wieder zum Leben erweckte Rückfahrkarte“, so Roth, sei bereits der dritte Abschnitt der stufenweise vom Aufsichtsrat vorgesehenen Tarifreform. „Zunächst haben wir gemeinsam das Semesterticket auf Dauer verankert und dann als zweites für Schülerinnen und Schüler die kreisweit gültige CleverCard in zwei Modellversuchen gestartet.“
Ein Beispiel für die Tageskarte als Rückfahrkarte ist eine Fahrt von Frankfurt in den Main-Taunus-Kreis: Ab dem 11. Dezember kostet dafür die Tageskarte mit 8 Euro fast 16 Prozent weniger als heute und ist damit preiswerter als zwei reguläre Einzelfahrkarten (8 Euro statt 8,20 Euro) obwohl deren Preis um jeweils 20 Cent steigt. Sind Kinder unterwegs beträgt für sie in diesem Beispiel das Verhältnis 4,75 statt 4,90 Euro.
Bei der allgemeinen Preisanhebung um 2,7 Prozent, die zum selben Datum vorgesehen ist, kostet eine Monatskarte für Erwachsene in der stark nachgefragten Preisstufe 3 – beispielsweise für Frankfurt - mit dann 78,50 Euro 2,50 Euro mehr als heute. Alle Einzelfahrkarten in den Preisstufen 5,6 und 7 bleiben übrigens im Preis stabil.
„Betrachten wir nur die Kostensteigerungen, insbesondere im Energiemarkt, der in der Verkehrsbranche natürlich eine besonders große Rolle spielt, hätte unser Aufsichtsrat auch anders entscheiden können“, so RMV-Geschäftsführer Prof. Knut Ringat. „Eine 3 vor dem Komma wäre aufgrund der Kostensituation für den RMV auch gerechtfertigt gewesen. Wir bauen aber darauf, dass wie bisher mehr Fahrgäste den RMV nutzen und so die erforderlichen Mehreinnahmen ermöglichen.“
Die Rechnung scheint wohl aufzugehen, denn auch 2010 sind die Fahrgastzahlen angewachsen, auf 667 Millionen statt 660 Millionen im Jahr 2009. Damit dieser Trend anhält, arbeitet der RMV gemeinsam mit den Verkehrsunternehmen beispielsweise an der Pünktlichkeit, die zurzeit Spitzenwerte erreicht. „Der RMV ist heute so pünktlich wie noch nie, zum Beispiel im S-Bahnnetz mit 97 Prozent“, konnte Ringat dem Aufsichtsrat in seiner Sitzung am Rande des Hessentages in Oberursel berichten: „Natürlich ist dennoch jede einzelne Unpünktlichkeit für den betroffenen Fahrgast ärgerlich, und wir müssen weiter an der Qualität arbeiten.“ Wenn etwas schief läuft, sollen die Kundinnen und Kunden besser informiert werden. Deshalb werden derzeit 260 dynamische Informationssysteme an mehr als 160 Stationen angebracht.
Noch aktueller ist jetzt auch die elektronische Auskunft unter rmv.de, die bereits Fahrplanabweichungen von nur einer Minute anzeigt und - falls gewünscht - automatisch per mail informiert, wenn es zu einer ausgewählten Fahrt Neuigkeiten oder Abweichungen gibt.
„Da unsere Fahrgäste auch gerne Bus- und Bahnfahrten mit Auto oder Rad kombinieren, bietet unsere vor wenigen Wochen aktivierte neue Internetseite die passenden Auskünfte“, berichtete Ringat dem Aufsichtsrat: „Ganz neu sind jetzt sogar Verkehrsmeldungen für den Autoverkehr eingebunden sowie die nächst gelegenen Park&Ride-Plätze als Umstiegspunkte“.
Quelle: Pressemitteilung RMV