Die Behauptung, Lohndumping sei Sinn und Zweck der Vergabeverfahren, ist Unsinn. Das war ein - ja: billigend in Kauf genommener - Nebeneffekt, welcher - wie dargestellt - nicht hätte eintreten müssen. Wenn du sagst, man könne die Schuld nicht bei den Gewerkschaften suchen, dann erklär doch mal, wie es zu dem wesentlichen höheren Tarifniveau in BaWü oder NRW gekommen ist. Wer handelt denn die Tarife aus, wenn nicht die Gewerkschaften? Oder handelt sie eben nicht aus? Es ist jedenfalls nicht Sache der Aufgabenträgerorganisationen, betragsmäßige Gehaltsvorgaben zu machen, das steht ihnen ebensowenig zu wie eine Preisvorgabe, dass sie sounsoviel €/PKm zahlen oder mehr als das nicht zahlen. Die Aufgabenträger bestimmen, welchen Verkehr sie haben wollen, und die Wettbewerbsteilnehmer bestimmen den Preis, zu dem sie diese Leistung erbringen wollen oder können. Und wenn den Aufgabenträgern die Kosten zu hoch sind, schränken sie ihre Nachfrage ein, d.h. das Verkehrsangebot wird schrumpfen oder die Preise oder Zuschüsse steigen
Von mir aus müssen wir den Gewerkschaften nichts in die Schuhe schieben, aber wenn es jemanden gibt, der dazu bestimmt ist, auf Gehaltstarife Einfluss zu nehmen, dann doch die Gewerkschaften. Und wenn sie es nicht tun, ist die Frage nach den Gründen erlaubt.