Ungewöhnliche Haltestellennamen

  • Ich greife einmal HogerKoettings Vorschlag im Thread über lange Haltestellennamen auf und starte mit zwei ungewöhnlich klingenden Haltestellennamen:


    "Prüfling" in Bornheim (da denke ich eher an Abiturienten oder Fahrschul-Eleven :)) und

    "Auf dem Schafberg" in Griesheim (määäh ! :))

  • Hallo.


    Bleiben wir bei Tieren:


    Im Fuchsloch (Nieder-Erlenbach - ob da ein Bus hinein passt ...)


    Dachsberg (auf dem Weg nach Berkersheim)


    u.v.a. mehr


    Aber dafür gibt es doch das Haltestellenverzeichnis im (noch) gedruckten Fahrplanbuch.


    Grüße ins Forum

    Helmut

    You'll Never Ride Alone.

  • Im Stadtteil Praha-Hrdlořezy die Endhaltestelle Spojovací.


    Spojovací = Verbindungsweg, Verbindungsstraße. Ende. Sehr aussagefähig, weder erfährt man, was die verbindet, noch wohin :D


    (Führt von Hrdlořezy nach Libeň.)


    Oder, etwas makaber: es gibt übers Stadtgebiet gleich mehrere Haltestellen namens Krematorium <Stadtteilname>, es gibt die Haltestelle Olšanské hřbitovy = Olschener Friedhöfe, und es gibt die Haltestelle Mezí hřbitovy = Zwischen den Friedhöfen. - Die im Ursprungsthread erwähnte "Siedlung" gibt es auch, oft (aber nicht immer) als Linienendhaltestelle. Gemeint sind dabei aber meist keine kleinen Eigenheimsiedlungen, sondern große Plattenbaugebiete. Siedlung = Sídliště, auf Anhieb fallen mir da ein: Sídliště Řepy, S. Modřany, S. Ďáblice, S. Červený Vrch... im Busbereich gibt es noch mehr, das sind dann manchmal auch wirklich eher "Siedlungen" nach unserem Verständnis. Gibt es also durchaus, solche Bezeichnungen, sind dort nicht unüblich.


    Mehrere Haltestellen sind auch nach Bahnhöfen benannt, wobei bei Bus & Straßenbahn nicht unterschieden wird, ob der Bahnhof ein Bahnhof im betrieblichen Sinne oder doch nur ein Haltepunkt ist. Die Eisenbahn unterscheidet da hingegen sehr wohl, auch mit der tariflichen Bezeichnung: "Bahnhöfe" im umgangssprachlichen Sinne, die nur ein Haltepunkt sind, haben absolut immer das entsprechende "zastávka" (abgekürzt "zast.") dahinterstehen: zastávka = Haltepunkt, Haltestelle. Zurück zu Straßenbahnhaltestellen, die da "Nádraží ( = Bahnhof) <Stadtteilname>" heißen: die können direkt vor der "Bahnhofstür" liegen, müssen das aber nicht, Entfernungen bis zu zwei-, dreihundert Meter zum namensgebenden Bahnhof (egal, ob Bahnhof oder Hp.) sind durchaus möglich. Auch eine direkte Sichtverbindung ist da nicht verpflichtend, es reicht, wenn der Bahnhof in der Nähe ist - besonders "extrem" ist das etwa am "Nádraží Strašnice" (bei der Eisenbahn konsequenterweise "Praha-Strašnice zast."), wenn man dort aus der Straßenbahn aussteigt und nicht weiß, wo man lang muß, kann man gut suchen :D Ist nicht sonderlich weit, aber es existiert eben keine direkte Sichtverbindung.




    Stichwort Hannover: richtig, da gab es vor einigen Jahren eine groß angelegte Umbenennungsaktion, nicht nur in der Stadt selber, sondern meines Wissens nach im gesamten Verbund. Ziel war: das, worauf sich der Haltestellenname bezieht, sollte ohne Probleme in jedem Stadtplan sofort auffindbar sein, um Ortsfremden die Orientierung zu erleichtern. Damit verschwand z.B. Limmer/ Schleuse oder Seelze/ Obentrautdenkmal oder Gleidingen/ Nord, Mitte, Süd... wurden allesamt umbenannt und nach nahegelegenen Straßennamen benannt, auch wenn die alten Namen wesentlich geläufiger waren und deutlich mehr Bezug zur Haltestelle aufwiesen. Beispiel, von dem ich es gerade auswendig weiß: Seelze/ Riedel-de-Haen. Bezieht sich - natürlich - auf die Chemiefabrik. Die heißt seit... glaub über 25 Jahren schon nicht mehr so, wurde aufgekauft von Honeywell und entsprechend auch umbenannt, im Volksmund blieb der alte Name natürlich noch. Nun sind aber weder Riedel-de-Haen (was kein Einheimischer in voller Länge ausspricht, das wurde stets zu "Riedel" verkürzt) noch Honeywell im Stadtplan zu finden, entsprechend heißt die Haltestelle seit der Umbenennung: Seelze/ Ulmenstraße. Hm. Die Ulmenstraße gibt es dort natürlich, aber wirklich wichtig oder bedeutend ist sie nicht... über Vor- und Nachteile einer solchen Umbenennung kann man sicher diskutieren.


    Übrigens kann man auch lange Straßen entlangfahren, ohne langatmige "Kreuzungs-Haltestellennamen" haben zu müssen. Beispiel Podbielskistraße: die ist ewig lang, etliche Kilometer, aber es gibt nicht einen Haltestellennamen mit Schrägstrich oder Kreuzung, der eben ewig lang wäre.


    Manche Namen klingen zwar, als wären sie "nach irgendwas" benannt, aber die Straßen gibt es wirklich, so ungewohnt sie auch für ortsfremde Ohren klingen mögen: Lohnde/ Krumme Masch ;)



    Als kleinen Nachtrag vielleicht ein Blick nach Moskau: ist man dort mit dem (O-Bus) unterwegs, kann es einem passieren, daß man Haltestellen der Marke "3. Gartenstraße", "5. Gartenstraße" usw. hat - bis hin zu zweistelligen Zahlen. Was das nun wieder ist...? Moskau ist so riesig, daß Straßennamen mehrfach vorkommen - und damit man sie auseinanderhalten kann, hat man sie einfach durchnummeriert. In Neubauvierteln tragen auch oft ganze Viertel denselben Straßennamen, also jede einzelne Straße darin - untereinander unterschieden durch die vorangestellte Zahl. Sicher auch kein ganz alltägliches System... Und, was man unbedingt beachten MUSS: Straßenbahn-, O-Bus- und Dieselbus-Haltestellen gleichen Namens KÖNNEN räumlich übereinstimmen, MÜSSEN tun sie das aber ganz und gar nicht - mir und meiner (einheimischen!) Begleiterin ging es so, daß wir mit dem O-Bus zu einer bestimmten Haltestelle fuhren, laut meinem Netzplan gab es eine gleichlautende Straßenbahnhaltestelle, in selbige wollte ich dort umsteigen, so, wie ich es aus Europa kenne. Wir stiegen dort also aus - äh... Straßenbahn...? Keine zu sehen, weit und breit nicht! Nicht mal Fahrleitungen oder Gleise... aha... das war eine dieser nummerierten Straßen; da kann der O-Bus an einem Ende dieser z.B. 5. Gartenstraße fahren und die Straßenbahn am anderen Ende. Beide haben Haltestellen, die "5. Gartenstraße" heißen, aber die haben bis auf den Namen rein gar nichts miteinander zu tun. Sollte man wissen... war für mich das erste Mal, daß mir so was begegnete.

    Hinweis: Sofern nicht ausdrücklich anders gekennzeichnet, spiegeln meine Beiträge nur meine persönliche Meinung. Diese muß nicht zwangsläufig der meines Arbeitgebers, irgendwelcher Institutionen oder von sonstwem entsprechen, sie muß auch nicht unbedingt jedem gefallen, ich lasse sie mir aber auch nicht verbieten oder madig machen und werde mich im Normalfall auch nicht dafür, daß ich eben eine eigene Sicht der Dinge habe, entschuldigen.

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  • Wenn ich in Schwaz spaziere, dann gehe ich gern von der "Roten Bank" (gehört scheinbar schon zum Ortsteil Zintberg) bis zum "Weiderost" (Ortsteil Arzberg). Die Gegenrichtung zur Roten Bank heißt übrigens "Hochbehälter". Und ja, an der Hst. steht wirklich eine rote Bank.


    Und in Innsbruck gibt es die Hst. Höttinger Au. Warum ist das interessant? Nunja. Au ist ein (ehemaliges) Feuchtgebiet und somit ist die Höttinger Au das ehemalige Feuchtgebiet am Fluss Inn vom am Hang gelegenen Hötting. Die Höttinger Au ist einer der Einwohnerstärksten Stadtteile von Innsbruck inzwischen und beherbergt sogar die Technische Universität "Technik" und den Flughafen von Innsbruck (da landen im Winter sogar Flieger aus Frankfurt). Es gibt nun aber genauso die Straße Höttinger Au, die vom ehemaligen Zollhaus (nahe der Ibk namensgebenden Innbrücke) bis zur Eisenbahnunterführung ca. in der Ost-Westlichen Hälfte des Gebietes führt, somit die teilweiße nördlichste Straße (und somit am Hang) des Gebiets Höttinger Au ist. Die Hst. selbst liegt bei der Eisenbahnunterführung und hat nun den Namenszusatz Einkaufszentrum West nach einem recht neuen Einkaufszentrum dort und ist auch eine Zwischenwendestelle der neu gebauten Straßenbahn. Man kann also in einem Gespräch Höttinger Au sagen und komplett verschiedene Dinge meinen.


    Achja. Eine Hst. vor der Höttinger Au ri. Altstadt liegt die Hst. Höttinger Auffahrt und noch eine davor der Fürstenweg. Letzterer reicht bis zum Flughafen einerseits, endet aber auch am anderen Ende, an der Hst., in einer Sackgasse.


    Und im Wald an der Innsbrucker Mittelgebirgsbahn (Linie 6) gibt es die Haltestelle Tummelplatz/Schloß Ambras. Tummelplatz war früher ein Turnierplatz, während Am(b)ras ein keltisches Wort für Schattig ist. Der Ortsteil Amras unter dem Schloß hat also die selbe Namensherkunft.

  • Darmstadt an sich ist schon grenzwertig, wenn es für uns nicht so alltäglich wäre ;)


    Ansonsten gibt es auf Mallorca bei der SFM den schönen Bahnhof "Enllaç" - was aus Mallorquin überstzt einfach nur Abzweig heißt.

    Hier trenen sich die Streckenäste nach Artà und Sa Pobla auf, und das so ziemlich im Nirgendwo.

    "Der Mensch, der so ehrbar im Einzelnen, aber so miserabel im Ganzen ist."
    Johann Wolfgang von Goethe

  • Bei meinen Ausflügen in Mainz ist mir der Haltestellenname "Gemarkungsgrenze" im Gedächtnis geblieben. Die Haltestelle wird von den Straßenbahnlinien 50 und 51 bedient und liegt an der Stadtteilgrenze Gonsenheim und Finthen. ;) Grüße an das Forum Lgog

    25 Jahre Durchmesserlinie 11 Höchst/Zuckschwerdtstraße - Hauptbahnhof - Fechenheim/Schießhüttenstraße ab dem Sommerfahrplan 1991. -- Zehn Jahre Verkehrskreisel am Höchster Dalbergplatz 2007 - 2017 an der Königsteiner Straße. -- Bahnhof Frankfurt-Höchst seit 2016 barrierefrei mit fünf Aufzügen für neun Gleise : zweitgrößter Bahnhof in Frankfurt vor dem Südbahnhof. -- Dezember 2018 : der neue Busbahnhof am Bahnhof Höchst geht in Betrieb.

  • Ansonsten gibt es auf Mallorca bei der SFM den schönen Bahnhof "Enllaç" - was aus Mallorquin überstzt einfach nur Abzweig heißt.

    Hier trenen sich die Streckenäste nach Artà und Sa Pobla auf, und das so ziemlich im Nirgendwo.

    Ah ja, den kenne ich auch ^^


    Bis zur Reaktivierung der Strecke nach Sa Pobla (was übersetzt einfach nur "Das Dorf" bedeutet, der Ort heißt aber wirklich so) hieß dieser Bahnhof noch anders: s'Empalmé, übersetzt: die Palme :D


    Eine Ortschaft gibt es tatsächlich weit und breit nicht. Sinn dieses Bahnhofs war stets nur: Betriebsbahnhof und Umsteigehalt. Will man z.B. von Sa Pobla nach Manacor, müßte man ohne diesen Halt mehrere km weiter bis Inca mitfahren, dort umsteigen und dieselbe Strecke bis s'Empalmé wieder zurück. So sparte man sich das unnötige Hin- und Herfahren, und tut das auch heute noch.


    Ebenfalls recht nett ist an der Strecke des Tren de Sóller der Bahnhof (ist betrieblich einer) Mirador d'es Pujol d'en Banya. Betrieblich ist er als Kreuzungsbahnhof auf der eingleisigen Strecke auf etwa halbem Weg zwischen Sóller und Bunyola nutzbar, verkehrlich: gut, es gibt zwar auch dort keine Ortschaft, der Halt liegt in den Bergen mitten im Wald. Aber er ist ein wundervoller Aussichtspunkt über das Tal von Sóller, weshalb die Touristen - Sonderzüge dort planmäßigen Aufenthalt haben :)

    Hinweis: Sofern nicht ausdrücklich anders gekennzeichnet, spiegeln meine Beiträge nur meine persönliche Meinung. Diese muß nicht zwangsläufig der meines Arbeitgebers, irgendwelcher Institutionen oder von sonstwem entsprechen, sie muß auch nicht unbedingt jedem gefallen, ich lasse sie mir aber auch nicht verbieten oder madig machen und werde mich im Normalfall auch nicht dafür, daß ich eben eine eigene Sicht der Dinge habe, entschuldigen.

  • Ich greife einmal HogerKoettings Vorschlag im Thread über lange Haltestellennamen auf und starte mit zwei ungewöhnlich klingenden Haltestellennamen:


    "Prüfling" in Bornheim (da denke ich eher an Abiturienten oder Fahrschul-Eleven :)) und

    "Auf dem Schafberg" in Griesheim (määäh ! :))

    Lustige Anekdote dazu: Als der 103er auf Frankfurter Gebiet als Zieltext nur das Wort "Prüfling" hatte, wollte ich mal mit einer Bekannten an der Eissporthalle einsteigen, sie meinte aber nur, wir könnten ja gar nicht mit dem Bus fahren weil dies eine Fahrschulfahrt wäre:D. Mittlerweile wurde ja der Zieltext auf "Frankfurt Prüfling" angepasst.

  • Dann bleiben wir doch auf der Hamburger U 1 und fahren gleich noch ein Stück weiter bis zur einstmaligen Endhaltestelle Ochsenzoll.


    Und wenn wir schon im Norden sind: Bei der Elmshorn-Barmstedt-Oldesloer Eisenbahn (EBO) gab es zwischen Barmstedt und Henstedt-Ulzburg eine Haltestelle mit dem Namen "Hoffnung". Nein, es war keine Endstation :).

  • Hallo.


    Bleiben wir doch im Land:


    DIe (H) "Katzenstirn" wurde Opfer der Verlängerung und heißt nun "Stadthalle Zeilsheim".


    Umgekehrt geht es in Frankfurt auch: Der "Berkersheimer Weg" wurde zu "Im Geeren" verkürzt.

    Edit: Da wir gerade bei der 63 sind, fällt mir gerade "An den drei Hohen" ein.


    Grüße ins Forum

    Helmut

    You'll Never Ride Alone.

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